Verschlüsselung & Datensicherheit

Cyber-Kriminelle nehmen gezielt Kinder und Jugendliche ins Visier.

Cyber-Angriffe nutzen die Beliebtheit von Minecraft, Roblox, Fortnite und Apex Legends bei jungen Gamern

Ob über Konsole, Smartphone oder Computer: Computer- und Videospiele sind als Freizeitbeschäftigung aus dem Leben der meisten Kinder und Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Eine repräsentative Befragung kommt zu dem Ergebnis, dass rund 90 Prozent der 10- bis 18-Jährigen in Deutschland in ihrer Freizeit Computer- oder Videospiele nutzen.

Ob über Konsole, Smartphone oder Computer: Computer- und Videospiele sind als Freizeitbeschäftigung aus dem Leben der meisten Kinder und Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Eine repräsentative Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 641 Kindern und Jugendlichen zwischen zehn und 18 Jahren kommt zu dem Ergebnis, dass rund 90 Prozent der 10- bis 18-Jährigen in Deutschland in ihrer Freizeit Computer- oder Videospiele nutzen. Zwischen Jungen und Mädchen gibt es dabei nur leichte Unterschiede: Während 95 Prozent der Jungen spielen, sind es bei den Mädchen 83 Prozent. Jüngere verbringen etwas weniger Zeit mit Video- und Computerspielen als die etwas älteren Gamer. Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren spielen durchschnittlich rund zwei Stunden pro Tag, Jugendliche ab 13 Jahren rund 2,75 Stunden täglich. [1]

Der Cyber-Sicherheitsanbieter Kaspersky warnt nun, dass Kinder und jugendliche Gamer mehr denn je das Ziel von Cyber-Kriminellen sind. Laut einer aktuellen Analyse verzeichnete das Unternehmen in 2022 rund 7 Millionen Angriffe auf Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 3 und 16 Jahren und damit einen Anstieg krimineller Vorfälle um 57 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. [2] Allein 40.000 junge Nutzer weltweit hätten versucht, eine schädliche Datei herunterzuladen, die die beliebte Kinderspielplattform Roblox imitierte. Weitere 10.000 Spieler seien zudem von Cyber-Kriminellen zu dem Versuch verleitet worden, schädliche Dateien zur beliebten Gaming-App Brawl Stars herunterzuladen. Vasily M. Kolesnikov, Sicherheitsexperte bei Kaspersky, erklärt: „Im vergangenen Jahr haben Cyberkriminelle sogar Spiele ausgenutzt, die für drei- bis achtjährige Kinder entwickelt wurden. Dies verdeutlicht, dass Cyberkriminellen das Alter egal ist und sie selbst die jüngsten Gamer angreifen.“

Als Köder lassen Cyber-Kriminelle vermeintlich neue Cheats und Mods für beliebte Spiele im Internet kursieren und versuchen so, Kinder und Jugendliche auf ihre Phishing-Webseiten zu locken. Einige dieser kriminellen Webseiten liefern den neugierigen Nutzern vollständige Anleitungen zur Installation solcher Cheats – inklusive der Anweisungen, dass vor der Installation einer Datei das Antiviren-Programm deaktiviert werden muss. Gerade junge Spieler scheinen eher bereit zu sein, für einen Download den Viren-Schutz abzustellen. Je länger das Antivirenprogramm im Anschluss deaktiviert ist, desto mehr Informationen können die Cyber-Kriminellen von dem betroffenen Computer erbeuten. „In der Hoffnung, dass Kinder und Jugendliche wenig oder gar keine Erfahrung oder Kenntnisse über die Methoden und Tricks der Cyberkriminellen haben,“ warnt Kolesnikov, „gehen [die Kriminellen] davon aus, dass [junge Gamer] selbst auf die einfachsten Betrügereien hereinfallen.“ Eltern sollten daher sehr aufmerksam verfolgen, welche Apps ihre Kinder herunterladen und mit ihnen über riskante Verhaltensweisen und Sicherheitsfehler sprechen, damit sich Kindern online richtig verhalten und geschützt sind.

[1] https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Kinder-Jugendliche-ueber-zwei-Stunden-taeglich-Video-Computerspiele

[2] https://www.kaspersky.com/blog/threats-in-kids-gaming-worlds/

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