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Neue 0900 Vorwahlen ab 01.Januar 2003

Am Anfang des kommenden Jahres beginnt der Einsatz der neuen 0900-Vorwahlen für Mehrwertdienste. Wie bereits mehrfach berichtet, sollen diese die bisherigen 0190 Rufnummern ersetzen. Dieses geschieht jedoch nicht von heute auf morgen, sondern soll bis 2005 abgeschlossen sein. Wer über seinen Telefonanbieter bisher verschiedene Vorwahlen (z.B. 0190, 0192, 0193) zwecks unerwünschter Einwahlen mittels Dialer gesperrt hat, sollte schnellstmöglich auch die Sperrung der Vorwahl 0900 beantragen.

Die Inhalte der Dienste sollen den Rufnummern grob zugeordnet werden:
0900-1 = Informationsdienste
0900-3 = Unterhaltungsdienste
0900-5 = Sonstige Dienste (dazu gehören auch Erotikangebote)

Der Einsatz der neuen Vorwahl 0900 bringt auch einige Änderungen mit sich. Im Gegensatz der bisherigen Rufnummern (Nummernblöcke wie 01900, 0191, 0192, 0193, 0194) sind in allen Fällen die 0900 - Rufnummern frei tarifierbar. Das bedeutet im Klartext: Jeder Anbieter kann für einen Anruf (oder bei Einwahl durch Dialer) Gebühren in beliebiger Höhe festlegen. Bisher sind noch keine gesetzlichen Regelungen getroffen worden, was die Höchstgrenze der Gebühren (egal ob je Sekunde/Minute/Stunde oder auch pauschale Einwahlgebühr) angeht.

Jede Person oder Firma, die sich eine 0900 - Rufnummer zuteilen lässt, muss seinen kompletten Namen mit Anschrift bei der Regulierungsbehörde hinterlegen. Somit kann jede Rufnummer einer bestimmten Person oder Firma zugeordnet werden und die Regulierungsbehörde kann bei entsprechenden Verstössen schneller eingreifen, da die Betreiber leichter als früher zu ermitteln sind. So soll auch keine Weitervermietung der Rufnummern mehr möglich sein, sondern sind dem direkten Anbieter eines Dienstes zuzuordnen. Bisher ist es im Fall 0190 so gewesen, dass die Rufnummern in grösseren Blöcken an die Telefongesellschaften vergeben worden sind. Diese konnten die Rufnummern wiederum weitervermieten. Diese Mieter konnten ebenfalls Rufnummer vermieten und diese Kette lässt sich noch beliebig lang fortsetzen.

Verbraucher mit unklaren Rechnungsposten auf der Telefonrechnung oder wenn anderweitige Verdachtsmomente vorliegen, die auf einen Betrug, Schwindel etc. hinweisen, können sich nun direkt an die Regulierungsbehörde wenden und um Herausgabe der Daten des Anbieters bitten. Dieses muß allerdings in schriftlicher Form geschehen und bezieht sich nur auf 0900-Rufnummern. Ebenso sollte auch der Sachverhalt geschildert werden, da die Behörde sicherlich nur auf einfache Anfragen, wer hinter einer Rufnummer steckt, wahrscheinlich nicht eingehen kann und wird. Allerdings sei erwähnt, daß die Regulierungsbehörde selbstständig keinerlei Kontrollen der Angebote und Inhalte durchführt, die hinter den jeweiligen Rufnummern stehen.

Jeder Anwender, der keine Anwahl der 0900 Rufnummern wünscht, sollte also auch diese Vorwahl bei seiner Telefongesellschaft neben anderen Vorwahlen (z.B. 0190) ebenfalls sperren lassen.

Wer ein Dialerschutzprogramm verwendet sollte in jedem Fall darauf achten, ob auch diese neue Vorwahl geblockt wird. Dieses hängt sehr von dem jeweiligen Programm ab. Einige davon blocken ohnehin zunächst einmal jede neue Verbindung, die das Programm noch nicht kennt (z.B. YAW). Bei anderen Dialerschutzprogrammen wurde bereits dafür Sorge getragen, dass der Anwender selber in eine Liste unerwünschte Vorwahlen eintragen kann. Hier sollte also auch die 0900 Rufnummer eingetragen werden.

Tipp von Trojaner-Info.de:
Wer über eine Telefonanlage in seinem Haushalt verfügt, sollte doch mal in die Bedienungsanleitung schauen, ob das Gerät auch die Sperre oder Freigabe bestimmter Rufnummernbereiche erlaubt. Je nach Konfiguration und technischen Möglichkeiten könnte dem PC nur die Einwahlnummer zum Internetanbieter gewährt werden und alle anderen Rufnummern, die der PC anwählt (egal ob gewollt oder nicht) werden durch die Telefonanlage geblockt. Gerade die letzte Alternative erweist sich als recht effektiv und kann dem Anwender viel Ärger und vor allem Kosten ersparen. Neue frei tarifierbare Vorwahlen bzw. Einwahlnummern hätten nicht den Hauch einer Chance.

Infos und Schutz gegen unerwünschte Dialersoftware

(tt) 13.12.2002