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FP-Win Professional 5.14b

Wir werden von nun an über einen längeren Zeitraum AntiVirus Programme bezüglich ihrer Praxistauglichkeit, jedoch vor allem Bedienerfreundlichkeit anschauen. Dazu installieren wir ein AntiVirus Produkt auf unserem ganz normalen Arbeits - PC. Dann arbeiten wir mit diesem PC über mehrere Wochen ganz normal weiter. Auf diese Art und Weise lernen auch wir das Programm viel genauer kennen, ob es Störungen verursacht, was uns negativ, aber auch positiv aufgefallen ist. Eine technische Bewertung, was zum Beispiel die Erkennungsraten von Viren und anderer Malware betrifft (siehe hierzu unter av-test.de), werden wir nicht vornehmen. Ebenso erfolgt keine absichtliche Infektion des Systems. Hier geht es nur um die Eindrücke, die ein Programm bei uns hinterlassen hat und auch nicht, wie man es irgendwie austricksen und umgehen kann.

Denn wir sind der Meinung, gerade AntiVirus Programme sollen durch die Anwender einfach zu bedienen sein und auch anderweitig möglichst keine oder nur wenige Probleme bereiten. Was nutzt schon ein gutes AntiVirus Programm mit sehr hohen Erkennungsraten und/oder anderweitig technische Raffinessen, wenn der Anwender Probleme mit der Bedienung hat? Ganz schlecht wäre der Fall, wenn die Software aus Frust deinstalliert wird und es liegt keinerlei Virenschutz mehr vor, da entnervt aufgeben wurde. Die Berichtet sollen dem Leser einen Eindruck über die AntiVirus Produkte verschaffen.

HEUTE: FP-Win Professional 5.14b

Bei FP-Win handelt es sich um ein Produkt der Firma Frisk aus Island. Wem das kostenlose Programm "F-prot DOS" bekannt ist, hat also schon einmal etwas von "Frisk" gehört. Die kostenlose DOS-Version gehört zu den Klassikern der kostenlose Virenscanner für Privatanwender.

Doch bietet das Unternehmen seit langer Zeit auch eine kostenpflichtige Windowsversion an. Diese unterscheidet sich nicht nur in der Bedienerführung, sondern auch mit einem zusätzlichen Hintergrundwächter gegenüber der kostenlosen DOS-Version. Den Vertrieb für Deutschland leistet seit Jahren unverändert der perComp Verlag aus Hamburg.

Auf der Installations - CD findet der Anwender ein Passwort für das Programm. Das Passwort wird benötigt um die Installationsdatei auf der CD überhaupt öffnen bzw. starten zu können. Es erfolgt eine Abfrage und nachdem das Passwort richtig eingegeben worden ist, beginnt der Installationsvorgang. Hier kann die Auswahl zwischen "Standart", "Minimal" und "Benutzerdefiniert" getroffen werden. Wir wählten die Option "Standart" aus. Die Installation verlief ohne Probleme.

Das Programm zeigt sich in einer einfachen und leicht zu überschauenden Bedienerobfläche. Die wichtigsten, häufigsten Funktionen sind in Form von einfachen Buttons hinterlegt worden. Im Übrigen nennt sich der Hintergrundwächter "F-STOPW".

Viele Einstellungen lässt FP-Win dem Anwender nicht. Man beschränkt sich nur auf die wirklich wesentlichen Möglichkeiten, wie das Bild unten auch zeigt.

Die Prüfoptionen für den Scan von ganzen Laufwerken oder Verzeichnissen kann entsprechend festgelegt werden. Auch hier beinhaltet FP-Win nur wenige Konfigurationsmöglichkeiten, die jedoch durchaus sinnvoll und vor allem selbsterklärend sein sollten.

Dafür bietet der Scheduler (Zeitplaner) weitaus mehr Konfigurationsmöglichkeiten, wann bzw. in welchem Fall das Programm was tun soll. Das gilt nicht nur für die Updatefunktion, sondern auch was andere Aufgaben (Suche nach Viren etc.) angeht. Im unteren Beispiel haben wir mal die Update - Funktion so eingestellt, dass bei einem Systemstart einmal täglich nach Updates im Internet gesucht wird. Die Updatefunktion kann jedoch sehr individuell den Bedürfnissen der Anwender angepasst werden.

Der Updater kann natürlich auch manuell über das Hauptmenü gestartet werden. Wir lassen das Bild mal unkommentiert, da auch dieses selbsterklärend sein sollte.

Bemerkbar macht sich das Programm mit zwei Icons unten rechts im Task neben der Uhr. Links der Hintergrundwächter "F-STOPW" und daneben den "Scheduler".

Nun könnte man ja meinen, da gleich zwei Icons im Task erscheinen, könnte sich das ganze AntiVirus Programm zu einem "Ressourcenfresser" entwickeln und die Geschwindigkeit des gesamten Betriebssystems beeinträchtigen.
Doch falsch gedacht! - Gerade was Speicherplatzbedarf und die Belegung des Arbeitsspeichers betrifft, spielt FP-WIN so ziemlich alles an die Wand, was die AntiVirus Branche hergibt. Belegen doch der Hintergrundwächter und Scheduler zusammen gerade mal etwas über 5 Megabyte Arbeitsspeicher. Somit ist FP-WIN besonders auch für ältere, weniger leistungsstarke Computersysteme geeignet und macht das Programm daher sehr interessant.
Da erübrigt sich fast die Erwähnung, dass wir im laufenden Betrieb zu keiner Zeit Geschwindigkeitseinbussen feststellen konnten. Ein riesiger Pluspunkt, gerade da so mancher Anwender seinen Virenscanner entnervt wieder deinstalliert oder den Hintergrundwächter deaktiviert, da die Systemleistung "in den Keller" gezogen wird. Mit FP-WIN wird man daran überhaupt erst gar nicht kommen.

Nur die Programmversion für die Windowssysteme 95/98/ME lässt auch Konfigurationsmöglichkeiten des Hintergrundwächters zu. Für die Win NT/2000/XP Version wird das erst später vorgesehen sein. Eigentlich schade, denn der Anwender weiss so gar nicht genau, was der Hintergrundwächter überhaupt macht, welche Dateien geprüft werden und so weiter.

Die Erkennungsraten laut av-test.de können sich auch sehen lassen. Sowohl bei weit verbreiteten, aber auch so genannten "Zoo-Viren" (die in freier "Wildbahn" kaum bis gar nicht anzutreffen sind) kann FP-Win überzeugen. Lediglich was das Scannen von komprimierten Dateien angeht, so gibt es einige Programme, die das besser können, jedoch auch welche, die hier schlechter abschneiden. Somit bewegt sich die Software diesbezüglich im Mittelfeld.

Der Hersteller lässt seine Anwender auch bei neuen Viren nicht im Stich. In den Testwochen verging kein Tag ohne neue Updates. Wochenenden lassen wir jedoch mal außen vor, wo der Scheduler schon mal vergeblich nach Updates gesucht hat. Das bewegt sich aber noch im akzeptablen Bereich, da die meisten neuen Virenausbrüche ohnehin unter der Woche zu beobachten sind, sehr selten unmittelbar bzw. an einem Wochenende. Ob in diesen seltenen Fällen nicht evtl. auch ein Update zur Verfügung steht, wenn es wirklich "brennt", konnten wir nicht testen.

Nicht installiert und getestet haben wir den Integrity Checker. Dieses zusätzliche Programm überwacht eine Auswahl von Objekten (Verzeichnisse, Dateien und/oder Boot-Sektoren) , die der Anwender auswählen kann. Doch eher etwas für erfahrene Leute, da es auch zu Fehlalarmen führen kann, was auch ausdrücklich in der Hilfe erwähnt wird. Auch die Hilfe ist sehr übersichtlich und verständlich gestaltet worden, damit der normale PC-Anwender schnell erfährt bzw. versteht worum es da überhaupt geht.

Fazit / Bewertung:
Wer einen einfach bedienbaren Virenscanner sucht, der obendrein auch noch wenig Ansprüche an die Systemleistung stellt, ist mit FP-Win sehr gut bedient. Hier wird aufgezeigt, dass ein Virenscanner nicht immer die ganze Geschwindkeit eines Betriebssystems in Mitleidenschaft ziehen muß.
Möchte man etwas mehr und sucht vor allem umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten, werden diese Personen mit diesem Virenscanner mit Sicherheit nicht glücklich. Aber dafür ist FP-Win auch nicht gedacht, sondern für Privatanwender wie "du und ich", einfach installieren und fertig. Der Integrity Checker (auch wenn dieser keines Weges sinnlos erscheint) passt ohne Zweifel dann nicht mehr ganz so in dieses Konzept.

Verwendetes Test-System:
Windows XP Home Edition (mit Service Pack 1), AMD XP 2400+, 512 MB RAM.

Weitere Informationen:
http://www.percomp.de

Vergangene Tests dieser Serie:

(tt) 02.03.2004