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Tamagotchi für Hacker

"Flipper Zero" nennt sich ein Tool, das allerlei Fernbedienungs-, Zugangs- und Drahtlos-Protokolle beherrscht und sich (nicht nur) an Penetration Tester wendet.

Die Idee hinter dem "Flipper Zero" genannten Gadget war, einige von Hackern und Penetration-Testern gern verwendeten Hardware-Tools (z.B. Rubber Ducky, TV-B-Gone, Chameleon Mini oder Nitrokey, meist "nackte" Platinen) in ein einziges Gerät zu integrieren und in eine handliche Form zu bringen. Tatsächlich sieht das Hacker-Tool mit seinem Grafik-Display und dem Joypad einer kleinen Spielekonsole nicht unähnlich; die Größe lässt sogar den Gebrauch als Schlüsselanhänger zu.

Der hat es allerdings in sich: Mit dem Gerät ist es ohne weiteres möglich, gängige RFID-Tags zu "klonen" und im internen Speicher abzulegen, Toröffner-Protokolle zu belauschen und zu reproduzieren, iButtons (kontaktbasierte Tags) oder über USB eine Tastatur zu simulieren – wobei sich der virtuelle Charakter des Geräts, ein animierter Delphin, über jede erlernte oder genutzte Fähigkeit freut.

Mächtiges Gadget

Die Remote-Protokolle werden über den universellen Low-Power-Transceiver CC1101 von Texas Instruments abgewickelt, der praktisch alle ISM-Frequenzbänder von 300 MHz bis 1 GHz abdeckt. Die Protokolle sind software-basiert und jederzeit erweiterbar, derzeit werden unter anderem PT-2240 und РТ-2262 angeboten. Der CC1101 unterstützt alle Modulationsarten vom einfachen On/Off-Keying, Amplitudenmodulation (AM) bis hin zu diversen FSK-Varianten (Frequenzmodulation, auch Gaussian und Minimal).

Der RFID-Teil liest und emuliert 125kHz-Tags (z.B. EM41xx-Chips) mit den Modulationsarten AM, PSK (Phasenmodulation) und FSK. Natürlich ist auch ein IR-Sender eingebaut, der verschiedene Konsumgüter-Protokolle beherrscht und "angelernt" werden kann. Für Hardware-Profis sind die von außen über Bohrungen zugänglichen Portpins (I2C, SPI usw.) interessant, Hardware-Erweiterungen lassen sich direkt anstecken.

Im Hacker-Tamagotchi arbeitet ein STM32 mit einem 80 MHz schnellen Cortex-M4-Kern. Der eingebaute 2Ah-Lithium-Akku soll eine Betriebszeit von 7 Tagen ermöglichen. Sein Finanzierungsziel von 60.000 US$ hat das Kickstarter-Projekt (Einstiegsbeitrag 119 US$) schon nach wenigen Tagen erreicht, der Kontostand überschritt inzwischen die 3-Millionen-Grenze

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