Verschlüsselung & Datensicherheit

Ransomware: Vor neuer Cerber Variante wird gewarnt

Wieder mal in einer neuen Version ist die Ransomware Cerber aufgetaucht. Der hinlänglich bekannte Erpressungs-Trojaner wartet nun mit einem neuen Feature auf. In der neuen Version kann er nicht nur Dateien sondern auch Erweiterungen verschlüsseln. Ein Umstand, der seine Erkennung und die Wiederherstellung der Daten aus vorhandenen Backups erheblich erschwert.

Cerber kann auch Erweiterungen

Wie blog.botfrei dazu ausführlich erläuterte, zeigte sich der bisherige Cerber mit konstanter Vorgehensweise, verschlüsselte viele Datei-Formate und erweitert die verschlüsselten Dateien mit .cerber1, .cerber2 und .cerber3. Eine neue Version haben nun Emsisoft IT-Experten entdeckt. Die Erweiterungen werden nun auch verschlüsselt, wie in der Abbildung ersichtlich. Die verschlüsselte Datei behält ihren Ursprungsnamen und erhält eine zufällige Erweiterung (1.doc.a82d). Wie die Experten herausfanden ändert sich diese Erweiterung von Computer zu Computer.

Cerber mit verschlüsselter Erweiterung, Bildquelle: blepingcomputer.com
Cerber mit verschlüsselter Erweiterung, Bildquelle: blepingcomputer.com

Die Lösegeldforderung

Unmittelbar nach der Verschlüsselung erscheinen diverse “_HELP_HELP_HELP_ {RAND} _”  Dateien in jedem Ordner sowie auf dem Desktop des Anwenders. Nach klicken der “HELP DECRYPT{RAND}.html” öffnet sich der Web-Browser mit der Warnung “Your documents, photos, databases and other importent files have been encrypted” und fordert entsprechendes Lösegeld für die Wiederherstellung der Daten.

Die Lösegeldforderung der neuen Cerber Version, Bildquelle: bleepingcomputer
Die Lösegeldforderung der neuen Cerber Version, Bildquelle: bleepingcomputer

Neue Version noch nicht entschlüsselbar

Wie blog.botfrei dazu konstatiert hat die neue Version zu seiner Vorgängerversion einige Änderungen in der Vorgehensweise erfahren, sodass derzeit eine Wiederherstellung der verschlüsselten Daten nicht möglich ist.

„Angst und Einschüchterung ist die Motivation der Kriminellen: Wir von Botfrei schließen uns der Meinung des BSI, dem BKA und Polizeibehörden an und raten dringend davon ab, Lösegeld an die Cyberkriminellen zu bezahlen!“

Blog.botfrei rät zu folgenden Abwehrmaßnahmen

Maßnahmen die getroffen werden können, bevor Ransomware den Rechner infiziert.

  1. Wichtiger denn je, machen Sie regelmäßig Backups von ihren wichtigen Daten und bewahren Sie diese getrennt vom Rechner auf. Schauen Sie sich dazu das kostenfreie EaseUS Todo Backup an. Oder lesen Sie hier, wie Dateien über Windows gesichert werden können>>
  2. Deaktivieren Sie Macros in Office, laden Sie Dokumente nur aus vertrauenswürdigen Quellen! Gut zu Wissen: Macro-Infektionen sind in alternativen Office-Anwendungen wie Libre-Office nicht funktionsfähig.
  3. Überprüfen Sie Ihren Rechner mit unseren kostenfreien EU-Cleanern>>
  4. Schützen Sie Ihren Computer vor einer Infektion, indem Sie das System immer up-to-date” halten! Spielen Sie zeitnah Anti-Viren- und Sicherheits-Patches ein.
  5. Ändern Sie die Standardeinstellung von Windows, welche die Datei-Erweiterungen ausblendet>>
  6. Seien Sie kritisch beim Öffnen von unbekannten E-Mails. Klicken Sie nicht auf integrierte Links, bzw. öffnen Sie niemals unbekannte Anhänge.
  7. Arbeiten Sie immer noch am Computer mit Admin-Rechten? Ändern Sie die Berechtigungen beim täglichen Arbeiten auf ein Mindestmaß und richten Sie die Benutzerkontensteuerung (UAC) für ausführbare Programme ein.
  8. Verwenden Sie unbedingt eine professionelle Anti-Viren-Software, auch auf einem Mac

Brauchen Sie dazu Hilfe? Das Botfrei-Team bietet ein kostenfreies Forum an. Experten helfen „Schritt für Schritt“ bei der Lösung, Entfernung und nachhaltigen Absicherung des Computers.

Darauf sollten Sie im Forum achten: Damit die Experten auf Sie aufmerksam werden und helfend unterstützen können, sollten Sie sich im Forum anmelden und einen Beitrag erstellen in dem Sie Ihr Problem schildern. Nur dann kann individuell geholfen und die Infektion entfernt werden!

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