NSA will Bitcoin-Nutzer identifizieren
Wer sich bei Bitcointransaktionen auf die Privatsphäre von Sender und Empfänger verlässt, könnte einen fatalen Fehler begehen, wie sich aus Dokumenten erschließt, die von Edward Snowden an die Öffentlichkeit gebracht wurden, berichtete futurezone.de. Die aus dem Jahr 2013 stammenden Dokumente zeigen auf, dass der Geheimdienst NSA intensiv an der Identifizierung von Bitcoin-Nutzern gearbeitet hat.
Laut The Intercept wurden identifizierte Nutzer vom NSA tiefergehend ausspioniert. Dazu soll der Geheimdienst in die Rechner der Zielpersonen eingedrungen sein. Ziel war es Passwörter und Mac-Adressen und weitere Internet-Aktivitäten aufzuzeichnen.
NSA nutzte verschiedene Methoden
Zu den angewendeten Spionageprogrammen des US-Geheimdienstes gehörten:
„Oakstar“
Oakstar ist ein Verfahren, bei dem mit Hilfe kommerzieller Partner der gesamte Internetverkehr, der über internationale Glasfaserkabel abgewickelt wird, mitgeschnitten wird.
„Monkeyrocket“
Bei Monkeyrocket soll es sich um ein kommerziell vertriebenes "Browsing-Produkt" gehandelt haben, das die Sicherung der Privatsphäre seiner Nutzer vorgab, Daten im Hintergrund allerdings direkt an die NSA weiterleitete. Laut Sicherheitsforscher Matthew Green vom Information Security Institute der Johns Hopkins University erscheint ein VPN-Dienst als wahrscheinlichste Erscheinungsform für Monkeyrocket.
„USA nicht vertrauenswürdig“
Matthew Green Sicherheitsforscher vom Information Security Institute der Johns Hopkins University, kommentiert zum Vorgehen des US-Geheimdienstes:
Ein solches Vorgehen
"nähre das Narrativ, dass die USA nicht vertrauenswürdig sind", meint Green. "Das bereitet mir Sorge."
Darauf, dass Bitcoin-Transaktionen mit Anonymität für die beteiligten Personen verbunden sind, solle man sich nun laut Green keinesfalls mehr verlassen. Aber auch bei anderen Kryptowährungen sei nun Vorsicht geboten.Laut Green sollte selbst die Verwendung des Tor-Systems keine absolute Sicherheit vor der NSA verschaffen.
Weiterführende Links:
futurezone.de: NSA fälschte Software, um Bitcoin-Nutzer zu enttarnen