Verschlüsselung & Datensicherheit

Malware-Flut in der Schweiz

Es sind gefälschte E-Mails mit Absender Kantonspolizei Aargau, Zürich, Basel-Landschaft, Thurgau usw., die tausende Schweizer erhalten. Angebliche Polizisten warnen damit vor einem gefährlichen Gewaltverbrecher. Empfänger, die sich davon täuschen lassen laufen Gefahr, sich mit einen gefährlichen Banking-Trojaner zu infizieren.

Massive Malware-Welle

In der Schweiz grassiert eine neue, massive Malware-Welle. Unbekannte versenden E-Mails, die angeblich von der Kantonspolizei stammen, wie watson.ch dazu informiert. Betrüger geben sich dabei als Kriminalpolizisten aus. Sie informieren darüber, dass ein Verdächtiger brutale Straftaten im jeweiligen Wohnort begangen haben soll.

Wie es weiter dazu heißt, verwenden die Betrüger verschiedene gefälschte E-Mail-Adressen, so dass der Absender mal „Kantonspolizei Romanshorn“, mal „Kantonspolizei Pratteln“ oder „Kantonspolizei Zürich“ heißen kann. Die offensichtlichen Phishing-Mails haben den Betreff: „Psychopate Triebtäter, Beschreibung Information“

Ziel dieses Phishing-Angriffs ist vermutlich zahlreiche Informationen über den Empfänger zu erhalten, darunter:

  • Namen
  • Passwörter
  • genutztes Betriebssystem
  • Mailprogramm usw.

Diese dienen den Kriminellen dann dazu gezieltere Angriffe gegen ihre Opfer starten, die beispielsweise auf das E-Banking abzielen.

Die Kantonspolizei Aargau warnt

„Als Anhang zu den E-Mails wird ein Word-Dokument versandt. Dieses Vorgehen hat das Ziel, die Empfänger mit dem E-Banking-Trojaner ‹Retefe› zu infizieren. Die Nachrichten sind personalisiert und sprechen die Empfänger mit ihrem Namen an und enthalten Hinweise auf deren Wohn- oder Arbeitsort.“

Die Fake Mail

Guten Tag Frau Müller Bettina,

ich bin Patrick Sägesser, ich vertrete die Kriminalpolizei von Weinfelden. Es gibt Informationen über einen Verdächtigen, der eine brutale Straftat in ihrem Ort verübt hat.
Wir richten Ihnen die Informationen über den Gewalttäter. Machen Sie sich damit vertraut und bitte leiten Sie diese an Ihre Freunde weiter.

Passen Sie auf!

Persönlich adressierte Spam-Mail im Original, Bildquelle: watson.ch
Persönlich adressierte Spam-Mail im Original, Bildquelle: watson.ch

E-Banking-Trojaner im Anhang

Die Empfänger werden dazu aufgerufen, weitere Informationen über den angeblichen Gewalttäter im angehängten Word- oder Zip-Dokument nachzulesen und die Warnung an Freunde weiterzuleiten. Wer die Datei öffnet, fängt sich erfahrungsgemäß einen E-Banking-Trojaner ein. Im Mail-Anhang ist meist die Schadsoftware Retefe versteckt, die Windows-PCs und Mac-Computer infiziert. Der Trojaner hat es unter anderem auf die Passwörter seiner Opfer abgesehen.

Aktuell warnen die Kantonspolizei Aargau, Zürich, Schaffhausen, Thurgau, Basel-Landschaft sowie das Zentralschweizer Polizeikorps vor den gefälschten E-Mails. Sie haben aus der Bevölkerung entsprechende Hinweise bekommen. Die Betrüger senden den Trojaner vermutlich in der ganzen Deutschschweiz an Tausende oder Hunderttausende potenzielle Opfer. Wenn nur ein, zwei Personen darauf hereinfallen, kann sich der Angriff für die Kriminellen bereits gelohnt haben.

Das Bundesamt für Polizei rät:

  • „Seien Sie misstrauisch. Glauben Sie nicht alles, was Sie im Internet finden oder in Ihren E-Mails lesen, auch wenn Ihnen Logo oder Gestaltung des Absenders bekannt erscheinen. Seriöse Firmen fordern niemals vertrauliche Daten per E-Mail an! Seien Sie vorsichtig bei allzu verlockenden Angeboten und geben Sie im Internet möglichst wenig von sich preis.
  • Verzichten Sie im Zweifelsfall. Sie sind sich nicht sicher, ob ein Inserat oder eine Webseite seriös ist? Besser, auf ein verlockendes Angebot verzichten als in die Falle tappen.
  • Klicken Sie niemals auf einen Link und öffnen Sie niemals E-Mail-Anhänge von unbekannten Absendern. Fragen Sie im Zweifelsfall beim ‹richtigen› Absender nach, ob er Ihnen wirklich eine E-Mail mit Anhang geschickt hat.
  • Schützen Sie Ihren Computer. Aktualisieren Sie regelmäßig alle Programme und insbesondere den Virenschutz, und führen Sie die Updates des Betriebssystems aus.“

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