Verschlüsselung & Datensicherheit

Facebook hat Geräteherstellern Zugriff auf Nutzerdaten eingeräumt

Facebook hat Geräteherstellern Zugriff auf Nutzerdaten eingeräumt
Konzerne verwendeten Datenzugriff auf sensible Daten der Nutzer und deren Freunden.

Es ist eine Erlaubnis, die Facebook bereits seit Jahren Hardware-Herstellern wie Apple, Samsung oder auch Blackberry erteilt hat. Dabei geht es um die  Möglichkeit des Zugriffs auf Nutzerdaten, die schnell auf riesige Datenmengen hinauslaufen kann.

Mindestens 60 Herstellern Zugriff auf Nutzerdaten gewährt

Facebook hat mindestens 60 Herstellern von Smartphones, Tablets, Konsolen und anderen Geräten jahrelang einen tief gehenden Zugriff auf Nutzerdaten gewährt. Darüber informierte spiegel.de unter Berufung auf Berichte der „New York Times“. Auch Apple, Samsun, Amazon, HTC, Balckberry und Microsoft sollen sich unter den betroffenen Geräteherstellern befinden.

Laut New York Times sollen sich unter den Daten nicht nur die des Nutzers befinden sondern auch die von dessen Freunden, selbst wenn diese das Teilen für ihr Facebook-Konto eigentlich deaktiviert hatten. Der Zeitung zufolge könnte diese Praxis einen Verstoß gegen Auflagen bedeuten, die Facebook 2011 von der US-Handelsaufsicht FTC auferlegt worden waren.

Facebook bestätigt Datenzugriff der Hersteller

Trotz der Bestätigung des Datenzugriffs der Hersteller weist Facebook sonstige Vorwürfe zurück. Es sieht keine Verletzungen der eigenen Datenschutzrichtlinie noch der FTC-Vorgaben. Dem Unternehmen sei keine missbräuchliche Nutzung bekannt.

Wie verlautet hat das  Unternehmen in einem Blogpost mitgeteilt, dass ursprünglich keine vollumfassende Facebook-App für jedes System gegeben habe. Deshalb habe Facebook den Herstellern die Nutzerdaten für eigene Facebook-bezogene Funktionen zur Verfügung gestellt, so wie auch Twitter, Google und YouTube damals direkt mit den Betriebssystemanbietern kooperiert hätten. Facebook betrachtet die Hersteller in diesem Fall als "Erweiterungen von Facebook", als sogenannte Service-Provider, nicht als externe Drittanbieter von Diensten, wie es die Entwickler von Apps seien. Und Service-Provider sind von den FTC-Vorgaben ausgenommen.

Konzerne verwendeten Datenzugriff

Ob Apple, Microsoft oder auch Blackberry, alle Konzerne bestätigten zwischenzeitlich, den Datenzugriff für ihre Produkte aktiv genutzt zu haben.

Unter den zugänglichen Nutzerdaten sind der „New York Times“ zufolge Nutzer-ID, Name, Foto, Standort, E-Mail-Adresse, private Nachrichten mitsamt den Antworten und den Nutzer-IDs der Antwortenden, Beziehungsstatus, Religionszugehörigkeit, politische Einstellung und kommende Veranstaltungen.

Sensible Daten beim Gerätehersteller

Selbst Daten zu Freunden von Freunden können offenbar bei einem Gerätehersteller landen. Das ergab ein Test mit einem Blackberry-Gerät eines Redakteurs. Es fanden sich Namen, IDs, Geburtstage, Arbeitsplatz, Ausbildung und Onlinestatus sowie personenbezogene Daten zu dessen 556 Freunden von deren insgesamt 294.258 Freunden.

Facebook widerspricht in seinem Blogpost der Darstellung der Zeitung, wonach all das ohne das Wissen und Einverständnis der Nutzer möglich sei, geht aber nicht näher auf das Experiment mit dem Redakteurs-Blackberry ein.Derartige Kooperationen mit anderen Tech-Konzernen seien laut Facebook technisch oft nicht mehr nötig und würden zurückgefahren. 22 von ihnen seien bereits ganz beendet. Viele Smartphone-Nutzer haben heute Geräte, die mit iOS oder Android funktionieren. Facebook-Funktionen müssen daher nicht mehr direkt im Betriebssystem verankert sein.

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