Verschlüsselung & Datensicherheit

Cyberangriff auf Altersheim im schweizerischen Aargau

Cyberangriff auf Altersheim im schweizerischen Aargau
Erst recht spät haben die Verantwortlichen die Polizei und die Bundesstelle Melani eingeschaltet.

Zum Ziel einer Cyber-Attacke wurde im November ein regionales Altersheim im argauischen Schöftland. Mittels einer Erpressungssoftware gelang es den Tätern, ihre Opfer zur Zahlung von Lösegeld zu bewegen.

Polizei viel zu spät informiert

Der Cyberangriff hatte im November stattgefunden, doch eine Anzeige sei erst am 13. Dezember eingegangen, bestätigte Bernhard Graser, Sprecher der Aargauer Kantonspolizei, am Dienstag einen Bericht der "Aargauer Zeitung". Wie bluewin.ch dazu weiter informierte seien die Ermittlungen erst in der Anfangsphase.

Die Angreifer hatten in das IT-System einen Trojaner eingeschleust, der den Zugriff auf sämtliche Informationen blockierte. Eine Freigabe der blockierten Daten sollte nun über eine Lösegeldzahlung erfolgen. Wie viel Geld das Altersheim locker machen musste, damit es wieder ungestört auf das System zugreifen konnte, ist nicht bekannt.

Experten raten von Lösegeldzahlung ab

Laut Polizeisprecher würden im Normalfall in solchen Fällen jeweils mehrere tausend Franken verlangt. Wer bezahle, habe aber keine Garantie, dass der angerichtete Schaden von den Erpressern behoben werde. Sowohl die Polizei wie auch die Melde- und Analysestelle Informationssicherung (Melani) des Bundes raten deshalb, nicht auf solche finanzielle Forderungen einzugehen.

Altersheim blieb unbeschadet

Das Altersheim und dessen Verantwortliche bleiben unbeschadet. Wie dazu bekannt wurde  waren die Patientendossiers auch manuell auf Karteikarten geführt worden, so dass die die Informationen über die rund 100 Insassen jederzeit greifbar waren. Die Bewohnersicherheit sowie die Pflege- und Betreuungsprozesse seien zu jeder Zeit gewährleistet gewesen, sagte Altersheimleiter Thomas Steidle der "Aargauer Zeitung".

Meldung an Fedpol und Europol

Bei der Aargauer Polizei hat man in letzter Zeit einige wenige Anzeigen solcher Art registriert. Die Fällen werden an das Bundesamt für Polizei (Fedpol) weitergeleitet. Von dort geht die Meldung weiter an Europol.

Wie ein Polizeisprecher mitteilte komme es vor, dass sich solche Fälle im Rahmen einer größeren, länderübergreifenden Aktion gegen Kriminelle auflösen. Meist sei aber die Chance klein, dass die weltweit operierenden Täter ermittelt werden

Zurück

Diesen Beitrag teilen
Weitere Meldungen zum Thema
oben