Verschlüsselung & Datensicherheit

Cyber-Attacke auf US-Verwaltung

Cyber-Attacke auf US-Verwaltung
Die Betroffenen zahlten 400.000 US-Dollar Lösegeld, um wieder arbeitsfähig zu sein.

Öffentliche Verwaltungen sind immer häufiger das Ziel von Cyber-Attacken. So gelang es Angreifern Anfang  März, mittels eines Erpressungstrojaners, weite Teile der öffentlichen Verwaltung des Jackson County im US-Bundesstaat Georgia lahm zu legen. So war der Mailserver der County-Verwaltung für mehrere Tage offline, ebenso die Computersysteme der örtlichen Polizei.

Verwaltung lahmgelegt

Die erste Nachricht über den Vorfall erschien am darauffolgenden Donnerstag auf der Website des NBC-Fernsehsenders 11Alive, wie heise.de dazu berichtete. Der Bericht zitierte Sheriff Janis Mangum mit den Worten

 "Alles, womit wir arbeiten, ist außer Betrieb. Wir machen unsere Datenerfassung so wie zur Zeit vor dem Computer."

Die Verwaltung entschloss sich, auf die Forderungen der Erpresser einzugehen und zahlte 400.000 US-Dollar.

County Manager Kevin Poe sagte in einem Interview mit der Lokalzeitung Athens Banner-Herald:

"Wir mussten uns entscheiden, ob wir zahlen oder nicht. Die Technik wäre womöglich für Monate offline gewesen und wir hätten möglicherweise ebenso viel oder sogar mehr Geld gezahlt, um das System wieder aufzubauen."

Erpressungtrojaner „Ryuk“ am Werk

Laut dem County Manager handelte es sich bei dem Angriff um den Erpressungstrojaner "Ryuk". Dieser Trojaner war Ende 2018 auch für eine Cyber-Attacke verantwortlich, die in den USA ein Verlagshaus samt Druckerei lahmgelegte. Betroffen waren damals die Los Angeles Times und der San Diego Union Tribune in Kalifornien sowie die Westküstenausgaben des Wall Street Journal und der New York Times.

Attacken auch in Deutschland

So sind zum Beispiel mehr als eine Million Cyber-Angriffe auf die Thüringer Landesverwaltung im vergangenen Jahr registriert worden, wie dpa berichtete. Bei den Angriffen sei es unter anderem um Versuche gegangen, Daten auszulesen und Schwachstellen im System zu finden. Ein erkennbarer Schaden sei nicht entstanden.

Die Zahl schadhafter Mails und auch die der Angriffe ist damit den Angaben zufolge im Vergleich zu 2017 gestiegen. Nach Schätzungen des Ministeriums gab das Land von 2015 bis 2018 etwa 65,4 Millionen Euro für die Abwehr von Cyber-Angriffen aus.

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