Änderung der Zuständigkeiten
Laut focus.de, unter Berufung auf Berichte von „Zeit Online“ und Deutschlandfunk, sollen die Zuständigkeiten der Sicherheitsbehörden verändert werden, um digitalen Angriffen auf kritische Infrastrukturen besser begegnen zu können. Noch nicht abgesichert seien allerdings die dafür erforderlichen Haushaltsmittel.
Aus dem bislang vertraulichen Papier „Cyber-Sicherheitsstrategie für Deutschland 2016“ gehe hervor, dass beim Bundeskriminalamt (BKA), beim Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) und beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) drei sogenannte „Quick Reaction Forces“ entstehen sollen. Außerdem sollen das seit 2011 bestehende Cyber-Abwehrzentrum in Bonn und das BSI stark erweitert werden. Das Papier werde gegenwärtig zwischen den zuständigen Ministerien abgestimmt. Im Herbst soll es den Berichten zufolge vom Kabinett verabschiedet werden.
Beschaffung und Entwicklung von Cyberwaffen
In dem Plan des Innenministeriums seien auch eine zivile Cyber-Reserve und eine zentrale Stelle im BMI zur Beschaffung und Entwicklung von Cyberwaffen vorgesehen, um der gestiegenen Bedrohung im Internet zu begegnen. Um mehr Cybersicherheit zu erreichen, wolle das Innenministerium außerdem die Wirtschaft stärker in die Pflicht nehmen. So soll unter anderem eine Hersteller- oder Betreiberhaftung für Software geprüft werden, wenn diese Sicherheitslücken aufweist.
Wie trojaner-info.de im April dieses Jahres bereits berichtete, hatte damals auch die Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen Maßnahmen gegen digitale Attacken angekündigt. Mit der Bildung der neuen Informatiker-Truppe „Cyber und Informationsraum“ reagiert von der Leyen auf die zunehmenden Attacken auf die Netze des Bundes. Seinerzeit war von 6500 Attacken täglich auf die Netze des Bundes die Rede.
Weiterführende Links:
Von der Leyen bildet Cyber-Truppe gegen Angriffe aus dem Internet
focus.de: Innenministerium plant neue Internet-Eingreiftruppen