Auch staatliche Malware im Focus
Der Anti-Viren Hersteller Avira hat mittlerweile auf die neuen Möglichkeiten der Gesetzgebung reagiert und angekündigt, dass man die staatliche Malware genau so behandeln wird, wie alle anderen Trojaner auch. Es ist also auch ein Ziel des Unternehmens, den Trojaner zu erkennen und unschädlich zu machen, wie appdated.de dazu informierte.
Travis Witteveen, CEO von Avira sagt dazu:
„Wir betrachten die gesetzliche Grundlage für einen ‚Bundestrojaner‘ mit großer Sorge. Für Avira ist IT-Sicherheit und Privatsphäre ein Recht, nicht nur ein Privileg, das je nach Bedarf entzogen werden kann. Die Sicherheit und das Vertrauen unserer Nutzer stehen für uns an oberster Stelle und sind für uns nicht verhandelbar“
„Es ist unsere gemeinsame Verantwortung die Sicherheitsstandards für digitale Geräte, Internet-Services, Anwendungen und Software zu verbessern. Wenn wir das nicht tun, werden Cyberkriminelle mehr und mehr Schaden anrichten. Wir betrachten jede Software, die versucht Schwachstellen mit Exploits auszunutzen und Geräte zu infizieren, als Schadsoftware – egal ob sie von nichtstaatlichen oder staatlichen Akteuren kommt. Wir werden sie löschen, entfernen und davon abhalten, Schaden anzurichten.“
Behörden und Regierungen stehen in der Verantwortung
Behörden und Regierungen stehen in der Verantwortung gegenüber Unternehmen und Organisationen, Schwachstellen umgehend zu melden und schließen zu lassen und nicht für eigene Zwecke zu nutzen. Welche Gefahren sich damit verbinden wurde in der jüngsten Vergangenheit an Hand globaler Hacker-Attacken durch die Erpressungstrojaner WannaCry und Petya auf Privatanwender, Krankenhäuser, Bahnhöfe und multinationale Konzerne deutlich.
Dazu kommentierte Travis Witteveen:
„Wir sind der Meinung, dass Software-Hersteller über jede entdeckte Schwachstelle sofort informiert werden sollten, um diese im Interesse der Sicherheit der Anwender unverzüglich schließen zu können. Jeder ist hier in der Pflicht, Schwachstellen nicht geheim zu halten, da diese sonst von Cyberkriminellen genutzt werden können, um die Geräte von Nutzern mit Schadsoftware zu infizieren“
Wie es weiter dazu heißt, wurde der Bundestrojaner in einer frühen Version bereits veröffentlicht und die Frage steht im Raum, wann das mit der aktuellen Version geschieht. Damit stünde dann wiederum zu befürchten, dass staatliche Angriffstools in falsche Hände gelangen.