Thüringen schlägt Alarm
Thüringen ist vorerst vom Hackerangriff auf das Datennetz des Bundes nicht betroffen. Das sagte ein Sprecher des zuständigen Finanzministeriums in Erfurt. Finanzstaatssekretär Hartmut Schubert schlägt zugleich Alarm. Ähnliche Attacken seien auch auf das Thüringer Datennetz nicht auszuschließen, wie die thueringer-allgemeine.de dazu ausführte.
Allein seit Jahresbeginn mussten nach seinen Angaben von 4,2 Millionen Mails an die Regierung und nachfolgende Behörden die Hälfte abgefangen werden. Dabei wurden 645 Schadprogramme wie Viren, Würmer oder Trojaner blockiert. In 134.000 Fällen verhinderten Schutzprogramme allein seit Januar, dass Angreifer über Sicherheitslücken von Software in die Behördencomputer eindringen konnten. Schubert sagte zur Sicherheit in der Informationstechnologie, sie darf:
„nicht mehr das fünfte Rad am Wagen“
bleiben. Er kritisiert, dass Sicherheit immer wieder der Bequemlichkeit und dem Design von Programmen geopfert werde.
Forderung nach einheitlichen Standards für die IT-Systeme und Datennetze
Schubert kündigte auch weitere notwendige Schritte an, darunter:
- Die Durchsetzung einheitlicher Standards für die IT-Systeme und Datennetze. Dafür müsse künftig jede Behörde Personal und Ressourcen bereitstellen.
- Eine noch intensivere Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für die Sicherheit der Informationstechnik (BSI) an. Das BSI hat bereits das Thüringer Datennetz auf seine Sicherheit hin überprüft und zertifiziert.
Kritik an Ausstattung des LKA
Deutliche Kritik an der personellen Ausstattung der auch für die IT-Sicherheit zuständigen Behörden kommt vom CDU-Abgeordneten Raymond Walk. Der Verfassungsschutz sei mit zwei Stellen für Spionageabwehr deutlich unterbesetzt, erklärt er der Thüringer Allgemeinen. Dagegen erklärte eine Sprecherin des Landeskriminalamts, dass im Bereich „Cybercrime“, der für Internetkriminalität zuständig ist, inzwischen 17 von 19 Stellen besetzt seien.
Weiterführende Links:
thueringer-allgemeine.de: Thüringen muss IT-Sicherheit erhöhen