Verschlüsselung & Datensicherheit

Amerikanische Bürgerrechtler warnen vor Windows 10

Amerikanische Bürgerrechtler warnen vor Windows 10
Amerikanische Bürgerrechtler kritisieren den Umgang von Microsoft mit Windows 10 Kunden scharf

US-amerikanische Bürgerrechtler üben vehemente Kritik an Microsoft im Zusammenhang mit Windows 10.Sie kritisieren, dass weder Nutzerwille noch Datenschutz beachtet würden. Die Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF)  hat sich der harschen Kritik nach eigenen Untersuchungen angeschlossen.

Aggressive Upgrade-Praxis, Zustimmung ergaunert

Es ist die Upgrade-Praxis, die von der EFF als besonders aggressiv beurteilt wird, wie pcwelt.de dazu berichtet. Microsoft verfolgt ein ehrgeiziges Ziel, das bedeutet, dass Windows 10 bis Ende 2018 auf über einer Milliarde Geräte laufen soll. Dazu scheint jedes Mittel recht. Nutzer sollen unbedingt zu einem Upgrade bewegt werden.

Beispielhaft dafür ist, dass während der Gratis-Upgrade-Frist im ersten Jahr Microsoft ein Tool an die Nutzer der Vorgängerversionen ausgeliefert hat, welches sich nicht leicht verstecken oder entfernen ließ. Listige Nutzer kamen dahinter  und so änderte Microsoft das Tool bis findige User einen Ausweg fanden. Im Endeffekt kam es dann dazu, dass Microsoft dann Windows 10 über das Windows Update System ausgeliefert hat, wobei Windows 10 im Hintergrund heruntergeladen wurde. Schließlich sei es dann auch seitens Microsoft als "empfohlenes Update" verbreitet worden. Der EFF verweist auch noch auf das Windows-10-Upgrade Popup, bei dem ein Klick auf das "x" zum Schließen des Fensters als Zustimmung für das Windows 10 Upgrade gewertet wurde.

Mangelnder Respekt vor Privatsphäre

Beispielhaft für den mangelnden Respekt vor der Privatsphäre der Nutzer steht die persönliche Assistentin Cortana. Sie benötigt eine Vielzahl von Nutzerdaten, um ihre Aufgabe zu erfüllen, darunter:

  • Standort
  • Texteingaben
  • Spracheingaben
  • Besuchte Websites, usw.

Die Kritik des EFF gilt hier  der tiefen Einbindung von Cortana im System. Dem Nutzer wird hierbei erschwert, die Datensammelfunktion abzuschalten.

Kritik übt der EFF auch an der Art und Weise wie Windows 10 Daten an den Microsoft- Server versendet. Angeblich würden die Telemetriedaten anonym gesammelt, man gibt aber nicht zur Kenntnis, um welche Daten es sich handle, wie die Anonymisierung der Daten geschehe und wie lange genau die Daten gespeichert bleiben. Die Begründung von Microsoft, dass Sammeln der Telemetriedaten sei notwendig, um die Sicherheitsupdates an die Nutzer ausliefern zu können, lässt der EFF nicht gelten.

Der EFF kommentiert dazu:

"Es gibt keinen Zweifel darüber, dass Windows 10 einige großartige Sicherheitsverbesserungen im Vergleich zu früheren Versionen des Betriebssystems besitzt. Aber ist eine Schande, dass Microsoft die Nutzer dafür zwischen Privatsphäre und Sicherheit wählen lässt.“

Die Forderungen des EFF

Der EFF fordert Microsoft dazu auf, mit der Nutzergemeinde von Windows 10 "ins Reine zu kommen". Dazu müsse das Unternehmen seine Fehltritte erkennen und entsprechende Änderungen in Windows 10 durchführen. Indem Nutzer beispielsweise echte Opt-Out-Möglichkeiten erhalten und diese möglichst in einem einzigen Bildschirm auswählen können. Zusätzlich hält es der EFF für sinnvoll, wenn Microsoft künftig Sicherheitsupdates von Betriebssystemupdates trenne und damit nicht mehr versuche, die Wünsche der Nutzer und deren Privatsphäre-Erweiterungen zu umgehen.

Der EFF kommentiert dazu unter Verweis auf die Hinwendung der Nutzer zu einer alternativen Lösung:

„Wir drängen Microsoft dazu, auf diese Bedenken zu hören und dieses Feedback in dem nächsten Release seines Betriebssystems zu berücksichtigen“

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