„Wir sehen eine deutliche Veränderung hinsichtlich der Richtung von Cyber-Angriffen zu einem bestimmten Zeitpunkt des Krieges“, so der Threat Intelligence Group Manager bei Check Point, Sergey Shykevich,, „denn ab dem dritten Quartal 2022 bemerkten wir einen Rückgang der Angriffe gegen die Ukraine, aber einen Anstieg der Angriffe gegen bestimmte NATO-Länder.“ Bilanziert man die Cyber-Attacken auf NATO-Länder, ist im letzten Quartal 2022 sowie zu Beginn des Jahres 2023 ein signifikanter Anstieg virtueller Angriffe zu verzeichnen. Während das bereits hohe Bedrohungsniveau in Großbritannien und den USA noch einmal um elf respektive sechs Prozent zulegte, sahen sich Polen und Dänemark mit Steigerungen von 31 Prozent konfrontiert. In Estland nahm die Anzahl der wöchentlichen Cyber-Attacken sogar um 57 Prozent zu.
Die Sicherheitsexperten von Check Point betrachten die Schad-Software Wiper, mehrgleisige Angriffe und den sogenannten Hacktivismus (den Einsatz digitaler Tools und Techniken der Cyberkriminalität zu politischen Zwecken) als Hauptursachen für diese Entwicklung. „Die Angriffe richten sich vor allem gegen NATO-Länder, deren Verhältnis zu Russland aufgrund der geografischen Nähe prekärer ist,“ so Shykevich. „Bei einigen dieser Angriffe handelt es sich um Malware-Attacken und solche, welche die Informationsbeschaffung rund um bestimmte politische, geopolitische und militärische Ereignisse zum Ziel haben.“