Business Security

Hochsicherheitstrakt Freibad

Hochsicherheitstrakt Freibad
Ein Venenscanner soll den Missbrauch von Saisonkarten stoppen.

Biometrie und vor allem das vergleichsweise sichere Venenscansystem werden als Zugangsbeschränkung normalerweise nur für kritische Bereiche verwendet. Dass man eine derartige Verfahrensweise auch für Freibäder nutzen kann, hat man in Österreich mit Saisonkarten für einen Badesee gezeigt.

Hochsicherheitszugang für Stammkunden

Wie golem.de unter Berufung auf den österreichischen Kurier berichtete, hat man in Weiden am See am Neusiedler See, für Stammkunden einen Hochsicherheitszugang eingeführt. Das schon seit Mai 2019 installierte System wurde zur Eindämmung von Missbrauch angeschafft. Das Seebad arbeitet mit personalisierten Saisonkarten für den Zugang. Die Saisonkarte kostet 50 Euro und wurde offenbar häufig einfach weitergegeben, so der Kurier. Problematisch ist dabei, dass Gemeindebürger die Saisonkarten kostenlos bekommen. Diese Karten wurden mitunter an Gäste weitergegeben.

Das soll nun ein Handvenenscanner verhindern. Wie weiter dazu verlautete, müssen Käufer einer Saisonkarte ihre Handvenen registrieren. Allerdings soll das System aktuell noch Schwierigkeiten aufweisen.

Keine absolute Sicherheit

Freilich bietet das 50.000 Euro teure Hochsicherheitssystem keine absolute Sicherheit. Die dazu passenden bruchfesten Stahltüren gibt es nicht. Selbiges gilt für den Stacheldraht am nicht vorhandenen Fünf-Meter-Zaun. Außerdem muss davon ausgegangen werden, dass das Seebad Weiden über den Wasserweg erreichbar ist. Der Neusiedler See, der deutlich größer als etwa der Starnberger See ist, lässt auf Satellitenaufnahmen zumindest keine Absperrungen auf dem Wasser erkennen.

Mit anderen Worten: Das System ist biometrischer Overkill. Personengebundene Saisonkarten mit einem Foto würden den Missbrauch auch eindämmen. Das ginge sogar ohne Datenspeicherung und mit kostengünstigen Ösenzangen für 25 Euro. Zum Stanzen lässt sich auch eine luxuriösere Öspresse verwenden, die dann schon 50 Euro kosten kann.

Venenscanner als sichere und hygienische Zugangskontrolle

Venenscanner galten lange als besonders sichere und vor allem hygienische Zugangskontrolle. Auf dem 35. Chaos Communication Congress wurde allerdings ein erfolgreicher und gar nicht so schwerer Angriff demonstriert. Das System wird vor allem von Fujitsu in der IT verwendet. Höherwertige Notebooks für Geschäftskunden haben den Scanner integriert. Seit kurzem bietet auch Dell Handvenenscanner im Server- und PC-Bereich an, so golem.de.

Zurück

Diesen Beitrag teilen
Weitere Meldungen zum Thema
oben