Piraterie: US-Filmindustrie fordert Verurteilungen auch ohne Beweis

Anwälte des US-Verbandes der Filmindustrie MPAA räumen ein, dass es in vielen Fällen nicht möglich ist, eindeutige Beweise für Urheberrechtsverletzungen beizubringen. Damit begründen sie eine aus rechtsstaatlicher Sicht schockierende Forderung: Urteile ohne Beweis.

Die Inhaber von Urheberrechten, so die konkrete Forderung der Verbandsanwälte, sollen die Möglichkeit erhalten, bis zu 150.000 US-Dollar Schadenersatz einfordern zu können, ohne im Gegenzug konkrete Beweise für den Rechtsverstoß vorlegen zu müssen.

Die derzeit notwendige Beweisführung sei schädlich für die Rechteinhaber, argumentiert die MPAA-Anwältin Marie L. van Uitert in einem Schreiben an einen Bundesrichter.

Die Forderung steht im Zusammenhang mit einem Rechtsstreit zwischen Capitol Records und der 31-jährigen Jammie Thomas, die bereits zu 220.000 US-Dollar Schadenersatz verurteilt wurde, deren Verfahren aber unter Umständen kurz vor der Wiederaufnahme steht.

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