Amazon Kindle Fire: Datenschutzbedenken beim Browser

Amazon hat heute den "Kindle Fire", ein android-basiertes Tablet mit dem Schwerpunkt auf Medienkonsum, der Öffentlichkeit vorgestellt. Kindle Fire wird vorerst nur in den USA zu haben sein - aber auch dort regen sich bereits Datenschutzbedenken.

Sophos weist in einem aktuellen Beitrag auf eine Besonderheit des Tablets hin: Der Kindle Fire bringt einen von Amazon entwickelten Webbrowser namens SILK mit. Amazon hat den Silk im Hinblick auf hohe Geschwindigkeit und lange Akkulaufzeit konzipiert - so weit, so gut.

Das Problem: Amazon beschleunigt das Surfen mit Hilfe eines Cloud-Servers. Jede aufgerufene Website passiert diesen Cloud-Server, faktisch verbindet sich der Kindle Fire nie direkt mit den Servern der verschiedenen Websites, sondern unterhält eine permanente Verbindung zum Cloud-Server, der, ganz im Sinne eines Proxy-Servers, die Daten von den eigentlichen Servern abholt. In den Nutzungsbedingungen zu Silk führt Amazon sogar ausdrücklich aus, dass Urls, IP- und MAC-Adressen geloggt werden und für mindestens 30 Tage gespeichert werden.

Da Amazon der US-Gerichtsbarkeit unterliegt, ist es zumindest denkbar, dass ein US-Gericht die Herausgabe der Daten einzelner Nutzer anordnet, wie es in der Vergangenheit im Zusammenhang mit Wikileaks auch schon den Twitter-Betreibern erging.

Allerdings hat Amazon einen Off-Cloud-Modus vorgesehen, bei dem der Nutzer, zu Lasten der Geschwindigkeit, am Cloud-Server vorbei surfen kann. Letztlich kann also jeder selbst entscheiden, ob ihm Komfort oder die Wahrung seiner Privatsphäre wichtiger sind.

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