Schutz vor Malware, Trojanern und Viren: lohnenswerter Kampf oder Kampf gegen Windmühlen?

Malware- und Trojaner-Attacken werden immer gerissener
Malware- und Trojaner-Attacken werden immer gerissener

Malware ist die heutzutage am häufigsten benutzte Bezeichnung und der Sammelbegriff für Computer-Schadprogramme. Der Begriff ist abgeleitet aus dem englischen Wort „malicious“ (bösartig) und dem lateinischen Stamm „malus“ (schlecht), der mit dem Software-Begriff gekoppelt wird. In früheren Jahren wurde ausschließlich und wenig abgegrenzt der Begriff „Computervirus“ verwendet. Heute, im Zeitalter des Internets, gelten Computerwürmer als größere Bedrohung. Die bösartigen Programme sowie schädlinge wie Trojaner & Co. haben für den Nutzer unerwünschte Konsequenzen — sie führen zu Eingriffen in die Privatsphäre, Verlust oder Diebstahl von Daten, wirtschaftlichen und finanziellen Schäden oder zur Disfunktionalität von Hardware oder Softwareprogrammen.

Jeden Tag sollen im Internet rd. 350.000 neue Formen der Computerschädlinge auftauchen. Es wird geschätzt, dass gut 250 Millionen Trojaner, Viren und Würmer & Co. global im Umlauf sind. Einer Befragung der Bitkom zufolge fürchten 71 Prozent der Deutschen Probleme durch Viren, Trojaner oder andere schädliche Software. 2014 wurden laut dem Security Bulletin von Kaspersky fast 40 Prozent aller Computer weltweit mindestens einmal aus dem World Wide Web attackiert. Die Gefahr durch Malware ist präsenter denn je. Jeder PC-Nutzer sollte Vortreffungen durchführen, um sich gegen Schadsoftware abzusichern und Trojaner und Viren zu identifizieren und zu entfernen.

Die Angreifer werden immer gerissener – das sind die wichtigsten Angriffstaktiken:

  • Botnetze — Netzwerke aus Rechnern. Sie sind in der Lage Passwörter und Daten auszuspionieren und mithilfe von Spam- oder Phishing-Mails Passwörter auszuspähen. Selbst Smartphones oder andere Geräte im Internet der Dinge können Ziel von Botnetzen werden. Schnelle Hilfe gibt es zum Beispiel auf der Webseite von www.botfrei.de
  • Distributed Denial-of-Service (DDoS)-Attacken: Hiermit werden Server oder Internetseiten daten- und kapazitätentechnisch leistungsmäßig so ausgelastet, dass sie nicht mehr erreichbar sind und zusammenbrechen. DDoS-Angriffe können von Angriffen mit Schadsoftware oder ausspähenden Programmen flankiert werden. Mehr zum Schutz vor DDoS.
  • Viren-Baukästen (Exploit Kits): Quasi die Automatisierung von Cyberangriffen. Die Programme kommen über Drive-by-Downloads, den unbeabsichtigen Download von Malware, auf die Rechner.

Eine aktuell gehaltene Antiviren-Software bzw. vollständige Security-Suites helfen sehr beim Schutz vor Malware, Trojanern und Viren sowie dabei, Gefahren zu erkennen und einzudämmen. Es ist ein steter Kampf zwischen Programmierern von Schadsoftware und Hackern auf der einen Seite sowie den Herstellern von Antiviren-Software auf der anderen Seite. Die Entwickler von Schadcodes versuchen Tag und Nacht Überwachungsfunktionen der Software auszutricksen und den Schutzprogrammen einen Schritt voraus zu sein.

Die sechs Viren-und Trojaner-Highlights – Blick in das Schädlings-Archiv

Computerschädlinge richten rund um den Globus bei Nutzern, Unternehmen und sogar in ganzen Volkswirtschaften enormen wirtschaftlichen Schaden an. Ein Blick in das "Schädlings-Archiv" der letzten 30 Jahre:

  • Regin, 2014. Der „Staats-Trojaner“ spionierte nicht nur Einzelpersonen, sondern ganze Behörden, ITK-Firmen und Forschungsorganisationen in Russland und Saudi-Arabien und auch in Deutschland aus. Es wurde gemutmaßt, dass Regin ein Werkzeug der NSA sei.

  • Stuxnet, 2010. Der hochentwickelte Wurm legte Industrieanlagen im Iran lahm. Angegriffen wurde ein System von Siemens, das zur Steuerung von Industrieanlagen wie Wasserwerken, Klimatechnik und Pipelines diente, und zu Störungen im iranischen Atomprogramm führte.

  • Conficker, 2008. Der Computer-Wurm wurde teilweise auch als „Kido“ oder „Downadup“ bezeichnet. Er infizierte weltweit rd. 50 Mio. Rechner, Netzwerke und mobile Datenträger wie USB-Sticks und nutzte einen Bug bei Windows Servern aus.

  • Mydoom, 2004. Der bis dato heftigste aller Computerwürmer mit der größten Verbreitungsrate. Er infizierte als Malware-Anhang E-Mails und verursachte einen Schaden von rd. 40 Milliarden US-Dollar. Backdoors ermöglichten den Zugriff übers Internet. Mydoom attackierte u. a. auch Webseiten von Microsoft und Hersteller von Antivirus-Software.

  • I LOVE YOU, 2000. Wer fühlte sich nicht geschmeichelt, als er diesen Betreff in seiner Mailbox vorfand. Der Liebesbrief war de facto ein Visual Basic Script, dass diesen Wurm massenhaft über E-Mail verteilte und rund 45 Millionen E-Mail-Nutzer weltweit infizierte. Der Schaden wird auf 5,5 Mrd. US-Dollar beziffert.

  • Brain, 1986. Er wird auch als „Pakistanivirus“ bezeichnet und ist die "Urmutter" aller PC-Computerviren. Brain infizierte den Boot-Sektor von Disketten, die mit dem DOS-Dateisystem FAT formatiert wurden. Er verbreitete sich über den ganzen Erdball. Die Erfinder hatten die Intention, die Ausdehnung von Raubkopien nachzuvollziehen.

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