Verschlüsselung & Datensicherheit

"Jigsaw" richtet Chat-Support ein

Ransomware mit Kundensupport
Jigsaw chatet jetzt mit Dir

Es klingt im ersten Moment seltsam, doch es scheint zu funktionieren: Die Macher von der Ransomware "Jigsaw" bieten seit kurzem ihren Opfern einen Live-Chat zur Beratung an. Selbstverständlich geht es hierbei darum, wie die geforderte Geldsumme am schnellsten und einfachsten gezahlt werden kann.

"Kundensupport" bei einer Ransomware?

Die Crypto-Ransomware "Jigsaw" macht schon einige Zeit von sich reden. Sie zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie mehr Daten löscht, je länger die Lösegeldzahlung herausgezögert wird. Dabei steigt auch die erpresste Summe exponentiell an. Trojaner-info berichtete bereits im April darüber. Sehen sich die Opfer erst einmal mit dieser Situation konfrontiert, könnten sie leicht in Panik geraten und das Geld so schnell wie möglich übergeben wollen.

Genau darauf setzen die Cyberkriminellen hinter "Jigsaw". In einer neuen Version der Erpressersoftware hat Trend Micro eine Live-Chat-Funktion entdeckt. Ähnlich wie bei einem Kundenservice werden hier Fragen rund um Bitcoins und den Geldtransfer beantwortet. So sichern sich die Erpresser die Gewinnmaximierung. Interessanterweise bauen sie hier weniger auf die Technik, als auf die Ehrlichkeit der Opfer.

Nur das Umsatz-und Gewinnpotential zählt

Die Macher von "Jigsaw" investieren also lieber in eine Chat-Support-Mannschaft als in neue Technik. So nutzen sie eine offene Chatplattform, onWebChat, und es wurde keine Kontrolle eingebaut, die feststellt, wie lange der betroffene Computer schon befallen ist. Das ist doch recht bemerkenswert, da die geforderte Summe daran gekoppelt ist. Doch ganz in der Denkweise eines Wirtschaftsunternehmens werden hier Kosten gespart.

Wie kann ich mich vor Erpressersoftware schützen?

  • Backup anlegen

Dabei die 3-2-1-Regel beachten, d.h. 3 Kopien von wichtigen Dateien auf 3 verschiedenen Medien ablegen. Zum Beispiel einmal auf der externen Festplatte (oder Stick), einmal in der Cloud und einmal auf CD/DVD brennen.

  • Aktuelle Sicherheitssoftware

Ganz wichtig für alle Anwender ist eine moderne und ständig aktualisierte Sicherheitssoftware. Diese Schutzsoftware sollte auch Cloud-Sicherheitsmechanismen besitzen, sodass schädliche Webadressen geblockt werden, also genau die, die zu Erpresser und Schadsoftware führen. Außerdem sollten E-Mails mit bösartigen Links geblockt und gefährliche Dateien gar nicht erst heruntergeladen bzw. ausgeführt werden können. So sollte ein Rundumschutz vor dem Schaden gewährleistet sein.

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