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Stress mit den Passwörtern

Stress mit den Passwörtern
Passwörter sind für viele Nutzer oft nervig

Wie aus einer repräsentativen Umfrage von Bitkom hervorgeht, fühlen sich viele Menschen von der „Passwort-Flut“ gestresst und von der Masse an Kennwörtern und PINs regelrecht überfordert. Viele Nutzer bevorzugen leicht zu merkende Passwörter, ein nicht zu unterschätzendes Sicherheitsrisiko. Die Bitkom-Experten wollen Nutzer mit Tipps für das richtige Passwort-Management unterstützen.

Vielzahl der Passwörter überfordert Nutzer

Grundlage der repräsentativen Umfrage war die Befragung von 1.266 Bundesbürgern ab 14 Jahren durch Bitkom Research. Sie machte deutlich, dass es mittlerweile die Vielzahl der Passwörter ist, die vielen Menschen zu schaffen macht. Das betrifft Computer, Smartphones, Geldautomaten und jede Menge Online-Dienste: Für zahlreiche Geräte und Services im Internet müssen sich Nutzer Kennwörter und Zugangsnummern merken.

Laut Bitkom fühlt sich gut ein Drittel (36 Prozent) aller Bundesbürger mit der großen Menge an Passwörtern überfordert. Vor allem ältere Menschen ab 65 Jahre sind mit einem Anteil von 48 Prozent häufiger von der Passwort-Flut genervt als der Durchschnitt. Kein Ausweg sei das Ausweichen auf simple Passwörter, die für kriminelle Hacker leicht herauszufinden sind. Laut Umfrage bevorzugen allerdings 40 Prozent der Befragten „einfache Passwörter, die man sich leicht merken“ kann.

Dazu sagt Bitkom-Experte Marc Fliehe:

„Für die Organisation vieler sicherer Passwörter kommen zwei Lösungen in Frage: Entweder eine Software oder die gute alte Eselsbrücke“

„Je länger und komplexer ein Kennwort ist, desto sicherer ist es“

Technische Alternativen gefragt

Viele der Befragten sehen die Lösung in technischen Alternativen zum Passwort. Fast ein Drittel (31 Prozent) stimmt der Aussage zu, dass Passwörter „durch andere, besser handhabbare Sicherheitsmaßnahmen ersetzt werden sollten“. Dazu gehören zum Beispiel biometrische Merkmale wie der Fingerabdruck, der inzwischen bei einer Reihe von Smartphone- und Notebook-Modellen für das Entsperren der Geräte verwendet wird.

Die Bitkom-Umfrage zeigt beim Thema Passwort-Schutz zudem ein Informationsdefizit bei vielen Menschen. Gut ein Viertel der Bundesbürger (27 Prozent) „fehlt es an Informationen über den richtigen Umgang mit Passwörtern“. Beachten Nutzer einige Hinweise, können sie Passwörter besser behalten oder sie wählen eine technische Lösung für das Management ihrer Kennwörter.

Die Bitkom-Tipps:

  • Ein Dienst, ein Passwort: Für jeden Dienst sollte ein eigenes Passwort genutzt werden. Eine Alternative ist es, ein „Grundpasswort“ zu nutzen und dieses für jeden Dienst anzupassen.
  • Wörterbücher meiden: Am sichersten sind Passwörter, die aus einer zufällig zusammengewürfelten Reihenfolge von Groß- und Kleinbuchstaben sowie Zahlen und Sonderzeichen bestehen.
  • Mehr Zeichen bedeutet weniger Risiko: Nicht nur die Zusammensetzung des Passworts ist wichtig, sondern auch die Länge. Ein sicheres Passwort besteht aus mindestens 8 Zeichen.
  • Per Eselsbrücke ans Ziel: Um Passwörter zu erstellen, die aus einer unzusammenhängenden Anzahl von Buchstaben und Zahlen bestehen, können die Anfangsbuchstaben aus ausgedachten Sätzen genommen werden, etwa: „Mein Verein gewann das entscheidende Spiel mit 3 zu 2!" Daraus lässt sich ein sicheres und gut zu merkendes Passwort erstellen: „MVgdeSm3z2!“.
  • Passwort-Manager als Alternative: Passwort-Manager erstellen auf dem Computer auf Wunsch zufallsgenerierte Kennwörter und speichern sie in einer verschlüsselten Datenbank ab, die mit einem Master-Passwort gesichert wird. Anschließend wird nur noch das Master-Passwort benötigt. Für Smartphones und Tablet Computer werden häufig passende Apps angeboten. So können die sicheren Passwörter auch auf den Mobilgeräten genutzt werden. In diesem Fall ist es aber umso wichtiger, dass das Master-Passwort sicher ist und nicht einfach erraten werden kann.

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