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Pokémon Go: Vorsicht vor PC-Version – erste Ransomware im Umlauf

Das war so sicher wie der Gewinn der Chinesen beim Olympia-Tischtennis: Die schnelle Verbreitung des ersten Erpressungs-Trojaners, der auf dem Erfolg von Pokémon Go surft. Die Ransomware tarnt sich als vermeintliche Desktop-Version des gehypten Mobile-Games. Einige Hacker haben nur darauf gewartet, dass eine Anwendung massenhaften Zulauf bekommt und eine entsprechende Schadsoftware programmiert, die Cyber-Opfer mit einem echten Mehrwert in die Falle lockt. Die Massen, ob alt oder jung, spielen Pokémon Go und tummeln sich in Parks, in der Natur oder auf Firmengeländen, um Pokémon Go zu spielen. Was liegt näher, um eine Heimanwendung anzubieten?

Auf dem Markt gibt es bislang keine offizielle PC-Version der iPhone und Android-App. User können Pokémon Go bereits heute unter Windows spielen — mit einer Emulator-Software. Solche Programme ermöglichen es, Software für auf einem Computer mit einer anderen Architektur nachzubilden und zu verwenden. Das ist sehr nützlich, wenn Nutzer z. B. ältere Spiele auf neuen Konsolen spielen möchten. Jeder Nutzer sollte sehr genau aufpassen, ob er eine vertrauenswürdige emulierte Version herunterlädt und nicht etwa eine Ransomware.

Wer nicht aufpasst, fängt sich demzufolge die Datei pokemongo.exe ein. Dies berichtet bleepingcomputer.com. Hinter der exe-Datei verbirgt sich ein Lösegeld-Trojaner. Zielgruppe scheint demnach zunächst die arabische Pokémon Go-Zielgruppe zu sein, die Erpressung erfolgt in arabischer Sprache. Das muss nicht so bleiben, Vorsicht ist angebracht! Die Dateien werden technisch mit dem statischen Key „123vivalagalerie verschlüsselt, indem die Ransomware dem Rechner einen neuen User-Backdoor-Account "Hack3r" hinzufügt, der Adminrechte gewährt. Das ist unüblich und spricht für eine Betaversion des Lösegeld-Trojaners – denn normalerweise erfolgt das Krypt über Zufallsgeneratoren. Zahlungen sollen über Gmail erfolgen, die Höhe der Erpressungssumme sei noch nicht bekannt. Laut bleepingcomputer.com könnten die Urheber der Ransomware aus dem Open-Source-Projekt Hidden Tear entstammen.

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