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Fehlendes Tech-Wissen der über 55-Jährigen: Innerfamiliärer IT-Support gefragt

Fehlendes Tech-Wissen der über 55-Jährigen: Innerfamiliärer IT-Support gefragt
Knapp ein Drittel (32 Prozent) der über 55-Jährigen ist mit den technologischen Herausforderungen des Alltags überfordert.

Aufforderungen älterer Familienangehöriger wie „Kannst Du mal kurz das Internet reparieren“ oder „Kannst Du mir mal kurz mein Online-Banking sichern“ kennt fast jeder zwischen Mitte 20 und Ende 40 in unterschiedlicher Intensität. Eine Kaspersky-Studie liefert jetzt empirische Zahlen zum aktuellen Zustand cyberfamiliärer IT-Unterstützung.

Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis

Bei der älteren Generation (55+) besteht hinsichtlich der Nutzung technischer Innovationen offensichtlich eine merkliche Diskrepanz zwischen Theorie und praktischer Umsetzung. Zum einen empfinden 28 Prozent der Befragten neue Technologien als Bereicherung und 20 Prozent als Befreiung innerhalb der eigenen Lebenswelt, gleichzeitig fürchten ältere Anwender jedoch, aus fehlender Fachkenntnis – 46 Prozent gaben dies zu Protokoll – technologisch abgehängt zu werden.

Deshalb telefoniert 32 Prozent der Altersgruppe 55+ regelmäßig mit den Kindern oder anderen jüngeren Familienmitgliedern, um aus der Ferne Hilfe in Fragen der IT zu erhalten. Bei 14 Prozent steht diese Form der Unterstützung sogar höher im Kurs als die reine Anwesenheit des eigenen Nachwuchses. Das geht soweit, dass 14 Prozent jüngere Familienmitglieder bereits mit Kleinigkeiten wie Kinderaufsicht bestochen haben, um deren Hilfe in Anspruch nehmen zu können.

„Den Ergebnissen der Kaspersky-Studie zufolge empfinden Menschen über 50 den technologischen Fortschritt zwar häufig als überwältigend, fürchten sich aber gleichzeitig davor, durch neue Technologien getäuscht, bloßgestellt oder ins Visier genommen zu werden. Ein Plus an Wissen und Fähigkeiten nimmt ihnen diese existentiellen Ängste und hilft ihnen dabei, den Bill Gates in ihnen zu wecken“,

sagt Kathleen Saxton, Gründerin von Psyched Global und Psychotherapeutin.

Fazit:

Fast ein Drittel (32 Prozent) der über 55-Jährigen deutschen Nutzer haben ohne Support ihrer Kinder mit den technologischen Herausforderungen des Alltags zu kämpfen. Fast die Hälfte (46 Prozent) gibt sogar an, über nahezu keine Kenntnisse diesbezüglich zu besitzen. Da liegt es nahe nach Hilfe in der eigenen Familie zu suchen. So gaben innerhalb der Befragung auch 68 Prozent der deutschen Millenials zwischen 25 und 34 Jahren und 69 Prozent der 35- bis 44-Jährigen an, häufig um IT-Support gebeten zu werden.

Das „Kannst Du mal…“-Szenario aus Sicht der Millenials und der Generation X

Meist sind es die sogenannten Millenials (zwischen 25 und 34 Jahre alt), die von der Generation 55+ um Hilfe gebeten werden. Doch auch die Gruppe der 35- bis 44-Jährigen wird häufig bei technischen Problemen von älteren Verwandten und Freunden in Beschlag genommen.

  • 68 Prozent der Millenials und 69 Prozent der 35- bis 44-Jährigen gaben an, häufig von älteren Familienmitgliedern nach IT-Support gefragt zu werden.
  • 19 Prozent der um die Jahrtausendwende geborenen und 23 Prozent der 35- bis 44-Jährigen meiden sogar Familienmitglieder, die ihrer Auffassung nach mit hoher Wahrscheinlichkeit um technische Hilfe bitten könnten.
  • 20 Prozent der Millenials und 28 Prozent bei der Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen würde sogar lieber einen Dienstleister bezahlen, als selbst Hand anlegen zu müssen.

Den Kreislauf durchbrechen – Fähigkeiten vermitteln

„Die ältere Generation fühlt sich innerhalb unserer vernetzten Gesellschaft technologisch zunehmend an den Rand gedrängt, wobei die übermäßige Abhängigkeit von jüngeren Familienmitgliedern zur Lösung technischer Probleme das eigentliche Problem lediglich übertüncht“,

betont Anne Mickler, Corporate Communications Manager, DACH bei Kaspersky.

„Um den oft nervigen „Kannst-Du-mal-kurz-…“-Kreislauf zu durchbrechen, sollte die technischen Fertigkeiten der über 55-Jährigen ständig gestärkt werden. Wir bei Kaspersky wollen allen Generationen das nötige Wissen und Bewusstsein vermitteln und insbesondere auch ältere User damit zu befähigen, ihre Online-Aktivitäten sicher und völlig selbstständig durchführen zu können.“

Es besteht Handlungsbedarf – gerade im Hinblick auf IT-Sicherheit und Datenschutz: Die Mehrheit der über 55-Jährigen gab im Rahmen der Kaspersky-Studie zu, in den vergangenen 12 Monaten Hilfe bei der Sicherung eines Routers, der Installation von Cybersicherheitslösungen oder der Bekämpfung von Computerviren benötigt zu haben. Lediglich mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Befragten aus dieser Altersgruppe war dabei der Auffassung, dass alle ihre genutzten Geräte über einen aktuellen und angemessenen Sicherheitsschutz verfügen.

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