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„Data Monitor 2015“: Geld und Vorteile gegen Daten? Die Deutschen sagen: „Nein“

Geld und Vorteile gegen Daten? Die Deutschen sagen: „Nein“
Der Umgang mit personenbezogenen Daten muss vertrauensvoll und nachvollziehbar sein

Datenschutz bleibt ein hohes Gut: Nur jeder Vierte kann mit Geld gelockt werden, persönliche Daten an Dienstleister und Organisationen freizugeben. Auch andere Vorteile wie günstigere Versicherungstarife führen nur eingeschränkt dazu, dass die Deutschen ihre Daten freiwillig zur Verfügung stellen. Dies sind wesentliche Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage „Data Monitor 2015“ des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Datenspezialisten SAS.

Der Umgang mit personenbezogenen Daten muss vertrauensvoll und nachvollziehbar sein

76 Prozent der  Deutschen gehen sehr sorgsam mit ihren persönlichen Daten um (Lesen Sie dazu die Trojaner-Info-News). Wem und welche Daten zur Verfügung gestellt werden, wird nicht blind entschieden. Auch wenn im Voraus dargelegt wird, zu welchem Zweck Daten erhoben werden, bleibt der besorgte Bürger hinsichtlich des Schutzes und der Sicherung von Daten skeptisch.

Zum Beispiel lehnt ein Drittel der Befragten eine Telematik-Box im Auto komplett ab. Solche Boxen könnten das Fahrverhalten analysieren, speichern und bei vorsichtiger Fahrweise zu einem günstigeren Tarif bei der Versicherung verhelfen. Ähnlich sieht es bei der Übermittlung von Daten an eine Ärztezentrale aus, die gesundheitliche Daten von Bürgern erfassen und auswerten würde. Die Ärzte dieser Zentrale wären aufgrund der gesammelten Daten in der Lage, bei gesundheitlichen Problemen unmittelbare Empfehlungen auszusprechen. Fast die Hälfte der Befragten würde ein solches Angebot eher nicht oder sogar bestimmt nicht nutzen. Das Lockmittel Geld weicht die „Datenschutz-Skepsis“ der Deutschen nur beschränkt auf: Nur jeder Vierte verspürt den Anreiz, seine Daten für eine monetäre Vergütung stärker preiszugeben.

Geld und Vorteile gegen Daten? Die Deutschen sagen: „Nein“
Geld und Vorteile gegen Daten? Die Deutschen sagen: „Nein“

Die Ergebnisse der repräsentativen Studie von Forsa und SAS zu diesem Themenkomplex im Detail

1. Telematik-Boxen: 36 % Frauen und 30 % der Männer würden eine derartige Box nutzen. Männer lehnen zu 37 % ab, Frauen nur zu 24 %.

2. Übermittlung Daten an Ärztezentrale: Immerhin mehr als die Hälfte der Deutschen, rd. 53 %, würden wahrscheinlich oder bestimmt gesundheitliche Daten laufend automatisch an eine Ärztezentrale übermitteln. Jüngere Menschen im Alter bis 30 Jahre sind überproportional dazu bereit (59 %), solche sensible Daten zu übermitteln.

3. Daten für Geld: Für 70 % der Befragten ist Geld (egal in welcher Höhe) kein Anreiz, um Daten preiszugeben. Die Höhe des bereitgestellten hat keinen Einfluss auf die Verweigerungshaltung. Jüngere Menschen lassen sich — möglicherweise wegen ihrer finanziellen Situation — eher dazu bewegen, Daten gegen monetäre Vergütung zur Verfügung zu stellen.

Über die Studie „Data Monitor 2015“

1. Panel: Befragt wurden Bundesbürger zwischen 18 und 65 Jahre

2. Stichprobe: 1.009 Männer und Frauen

3. Methodik: Bevölkerungsrepräsentatives Befragungspanel

4. Erhebungszeitraum: 6. bis 14. Januar 2015

5. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte

6. Durchführung: Forsa Politik- und Sozialforschung GmbH

Die Studie „Data Monitor 2015“ zeigt, dass das Thema Datenschutz für die deutsche Bevölkerung weiter einen sehr hohen Stellenwert besitzt. Wie Sie Ihre Daten am besten schützen können, lesen Sie hier.

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