Navigator: Web.de will mit neuem Onlinedienst Web 2.0-Zugänge sicher machen

Eine Fülle hinterlegter persönlicher Informationen, geschützt durch meist schwache Passwörter: Darin liegt nach Ansicht vieler Experten das Hauptproblem der wachsenden Nutzung von Social Communities wie Xing, Facebook und Co. Web.de hat heute einen Service vorgestellt, der für mehr Sicherheit bei der Nutzung solcher Plattformen sorgen soll.

Wer sich beim Festlegen von Passwörtern an grundlegende Sicherheitstipps hält, und eine für Außenstehende sinnlose Kombination von Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen wählt, braucht ein gutes Gedächtnis, zumal Experten immer wieder davon abraten, Passwörter auf dem lokalen Rechner zu speichern oder auf einem Zettel zu notieren.

Das dürfte einer der Hauptgründe sein, aus denen viele Nutzer dann doch lieber Kennwörter wie "12345", "Schatzi" oder - gar nicht so selten - "Passwort" verwenden, die einem Brute-Force- oder Wörterbuch-Angriff allenfalls einige Sekunden lang standhalten. Zweites Problem: Nutzer, die ihr Gedächtnis derart entlasten, wählen oft auch noch für den Zugang zu sämtlichen Diensten ein und dasselbe Kennwort.

Der heute vorgestellte Dienst "Navigator" von Web.de, derzeit noch in einer geschlossenen Beta-Phase, soll es Nutzern ermöglichen, sichere Passwörter für die verschiedenen Web 2.0-Dienste zu vergeben, ohne ihr Gedächtnis zu überlasten. Die Passwörter werden dazu verschlüsselt auf dem Navigator-Server gespeichert, von wo aus der Nutzer sich per Mausklick bei seinem sozialen Netzwerk anmelden kann. Lediglich die Zugangsdaten zum Navigator muss er noch im Gedächtnis behalten. "Die Nutzer geben in den Profilen bei sozialen Netzwerken sehr viele Daten an, schützen diese jedoch gleichzeitig mit äußerst unsicheren Passwörtern. Eine ganze Generation läuft hier leichtfertig ins offene Messer", sagt Jan Oetjen, Geschäftsführer von Web.de.

Ganz neu ist die Idee allerdings nicht: Passwort-Manager, die Zugangsdaten zu unterschiedlichen Diensten und Anwendungen verschlüsselt auf der lokalen Festplatte speichern, existieren ja schon seit Jahren und erfordern nicht, dass der Nutzer diese Daten auf den Servern Dritter speichert.

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