Streaming-Portale: Piraterie im Wandel

Video- und Musikpiraterie hat ein neues Level erreicht - vor allem aber eine neue Übertragungstechnik: Während klassische Tauschbörsen für den Film- oder Musikgenuss einen mehr oder weniger aufwändigen Download voraussetzen, bieten Streaming-Portale "Genuss sofort" - und rechtlich ist ihnen nur schwer beizukommen.

Aktuelle Kino-Blockbuster, Fernsehserien, die sonst nur im Pay-TV laufen, und Videoclips aller aktuellen Musikcharts zeichnen das Angebot vieler Videostreaming-Portale aus. "Streaming-Angebote sind in ihrer Nutzung sehr einfach und effizient und geben den Usern mehr Kontrolle als Downloads. Daher ist dies auch der Kurs, den die Online-Piraterie derzeit einschlägt", stellt James McQuivey, Analyst beim US-Marktforschungsinstituts Forrester Research gegenüber der New York Times.

Die Raubkopiererszene im Internet weise heute einen wesentlich höheren Professionalisierungsgrad auf als noch vor wenigen Jahren, meint Werner Müller, Generalsekretär des Vereins für Anti-Piraterie der Film- und Videobranche. "Für die Konsumenten sind derartige Gratis-Angebote natürlich sehr verlockend, um so mehr als Schein-Legalität vorgegaukelt und kaum technisches Know-how verlangt wird", sagt Müller.

Bekannte Plattformen wie kino.to seien heute sehr gut organisiert und auch mit anderen ähnlichen Anbietern aus der Raubkopiererszene vernetzt. "Vor wenigen Jahren war die Szene noch eher von Peer-to-Peer-Modellen und einer Art 'Piraten-Mentalität' der Hackerszene dominiert. Inzwischen arbeitet man aber bereits im großen Stil und hat eigene lukrative Piraterie-Geschäftsmodelle entwickelt."

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