Trojanische Pferde 2006 in vollem Galopp

Rund 20.000 neue trojanische Pferde haben sich im vergangenen Jahr auf den Weg gemacht - damit belegt diese Malware-Gattung den Spitzenplatz in der von Panda Software durchgeführten Studie.

Während es Trojaner überwiegend auf vertrauliche Daten ihrer Opfer abgesehen haben, folgen auf dem zweiten Platz Schädlinge, denen es vor allem um Kontrolle geht: Immerhin gut 6.000 neue Bot-Viren konnten im vergangenen Jahr gesichtet werden. Im Gegensatz zu den Trojanern, beschränken sich Bot-Programmierer auf einige wenige Exemplare und kreieren lediglich neue Varianten. Dies ist der Grund warum 74% aller neuen Bots keine vollständig neuen Schädlinge sind, sondern Weiterentwicklungen bereits existierender, erfolgreicher Vorgänger.

Das Geschäft mit Botnetzen ist lukrativ. Der Bot-Betreiber kann das von ihm angelegte Botnetz an den Höchstbietenden vermieten und ihm damit verschiedene kriminelle Handlungen ermöglichen. So haben Internet-Kriminelle im Juni 2006 ein Botnetz mit über 50.000 kommunizierenden Zombie-Computern für einen Pay-per-Click-Betrug genutzt. Alle Rechner waren mit dem Schädling Clickbot.A infiziert, der autonom auf bestimmte Webseiten klickte, um hohe Traffic-Raten zu verursachen. Geschädigt wurden dabei die Werbetreibenden, die auf den entsprechenden Websites Pay-per-Click-Werbung geschaltet hatten, aber statt der erhofften Kunden überwiegend automatisierte Clicks erzielten, ohne dass sich der Umsatz signifikant erhöht hätte.

Mehr als 70 Prozent aller Bot-Viren des vergangenen Jahres gehörten übrigens zu einer der beiden Bot-Familien GAOBOT und SDBOT. Die Experten von Panda Software gehen davon aus, dass die meisten "Familienmitglieder" jeweils von ein und demselben Entwicklerteam in die Welt gesetzt wurden.

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