SWIFT-Affäre: Daten zur Industriespionage missbraucht?

Nach den bis heute nicht verstummten Gerüchten um die US-amerikanischen Projekte Echelon und Carnivore, mit deren Hilfe weltweit die elektronische Kommunikation überwacht worden sein soll, verdichten sich nun auch die Vermutungen um die so genannte SWIFT-Affäre.

Das internationale Datennetz SWIFT hatte nach dem 11. September 2001 ohne Einverständnis und Wissen der Betroffenen geschätzte 20 Millionen Überweisungsdaten an die US-Behörden übermittelt, wie erst kürzlich bekannt wurde.

Neben datenschutzrechtlichen Bedenken und der undurchsichtigen Vorgangsweise zeigen sich immer mehr europäische Unternehmen besorgt, dass die Daten des in Belgien beheimateten internationalen Datennetzes von den USA zur Industriespionage missbraucht werden. Diesen Vorwurf hat die US-Botschaft in Berlin gegenüber dem Handelsblatt gestern zurückgewiesen. Die SWIFT-Informationen würden ausschließlich nur dazu genutzt, Hinweise auf terroristische finanzielle Transaktionen zu untersuchen, heißt es von offizieller US-Seite. Ähnliches wurde allerdings auch vom Spionagesystem Echelon behauptet, dass nach Meinung einiger Experten in Europa jedoch auch der Wirtschaftsspionage diente.

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