Russisches Trojanernetzwerk ausgehoben
mit der Vermarktung des Blackhole Exploit Kits erwirtschaftet haben sollen. Den mutmaßlichen Tätern werden die Bildung einer kriminellen Vereinigung und massenhafter Betrug vorgeworfen. Den Ermittlern zufolge sind die Festgenommenen bereits seit 2011 aktiv gewesen. Auf die Bildung einer kriminellen Vereinigung stehen in Russland zwölf bis 20 Jahre Haft sowie eine Geldstrafe in Höhe von einer Million Rubel (ca. 22.250 Euro). Zusätzlich wird den Beschuldigten vorgeworfen, Teil einer kriminellen Vereinigung zu sein, worauf in Russland fünf bis zehn Jahre Haft und 500.000 Rubel (ca. 11.125 Euro) Geldstrafe drohen. Unter den Festgenommenen ist offenbar auch der Entwickler des berüchtigten Blackhole Exploit Kits, der online unter dem Pseudonym "Paunch" aktiv war. Mithilfe des von Paunch entwickelten Trojaner-Baukastens können auch Computeranfänger auf einfache Weise und ohne Programmierkenntnisse komplexe und gefährliche Schadsoftware erstellen. Den Trojanerbaukasten und die nötige Server-Infrastruktur vermietete Paunch Kriminellen für 500 bis 700 Dollar (ca. 365 -511 Euro) pro Monat. Für 50 Dollar Zusatzgebühr bot er Verschlüsselungsdienste an, die es erschweren sollten, eine Trojaner-Angriff zu entdecken. Paunch habe mit diesen Dienstleistungen mehr als 50.000 Dollar (ca. 36.500 Euro) monatlich verdient. Die Festnahmen in Russland sollen bereits im Oktober erfolgt sein und scheinen jetzt Wirkung zu zeigen: Nach Angaben von Sicherheitsforschern wurde Blackhole seit Wochen nicht mehr aktualisiert. Das Spam-Aufkommen durch Blackhole-Schadsoftware sei in der Folge deutlich zurückgegangen, melden verschiedene Entwickler von Antivirensoftware.