MP3-Patentverletzung: Milliardenstrafe für Microsoft

Als führender Anbieter von Lösungen für das digitale Rechte-Management hätte das Microsoft eigentlich nicht passieren sollen: Ausgerechnet für die Nutzung des MP3-Formats soll der Konzern nun einen Schadenersatz von rund 1,5 Milliarden US-Dollar an Netzwerkausrüster Alcatel-Lucent zahlen.

Microsoft warnt in einer Pressemitteilung davor, dass durch das Urteil in Zukunft hunderte andere Unternehmen auch auf der Anklagebank sitzen könnten, die wie der Computerkonzern ihre MP3-Lizenzen für Integrierte Schaltungen beim deutschen Fraunhofer-Institut erworben haben.

Die Ansprüche von Alcatel-Lucent sind daraus entstanden, dass die Firma Bell Labs, die bei der Entwicklung des MP3-Formats eine wichtige Rolle gespielt hatte, später mit dem jetzigen Kläger fusionierte. Fraunhofer nutzte bei der Entwicklung angeblich Patente zur Datenkomprimierung, die von Bell Labs gehalten wurden.

Bei Microsoft zeigte man sich über das Urteil empört und kündigte Berufung an. Dem letztlichen Ausgang des Rechtsstreits kommt branchenweit hohe Bedeutung zu.

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