Licht aus für kalifornischen Hoster führt zu drastischem Spam-Rückgang

Nachdem in dieser Woche die Server des kalifornischen Hosters McColo vom Netz genommen wurden, ist die weltweite Spam-Aktivität um mindestens zwei Drittel gefallen, wie mehrere Beobachter übereinstimmend berichten.

In der Vergangenheit haben Cyberkriminelle massiv das Hosting-Angebot von McColo genutzt. "Sie waren Host für die Computer, die in großen Botnetzen als Kommando- und Kontrollserver fungiert haben", erklärt Paul Wood, Senior Analyst bei MessageLabs. Mit dem Aus für McColo haben die Spammer offenbar wesentliche Server verloren und haben größte Schwierigkeiten, auch nur einen Bruchteil der bislang gewohnten Menge an Spam zu verschicken.

"Eine weitere Analyse unserer Messungen deutet darauf hin, dass die Aktivitäten von 'Mega-D' um 80 Prozent, die von 'Srizbi' um 60 Prozent und die von 'Rustock' um 50 Prozent abgenommen haben", sagt der Experte. Alle drei zählen zu den größten Botnetzen der Welt.

Während die Kontrollserver vorläufig abgeschaltet sind, haben die Botnetze selbst nicht aufgehört zu existieren, und es gilt als sicher, dass die kriminellen Organisationen diese Netze nicht kampflos aufgeben werden. Doch die Luft wird dünn für Cyberkriminelle. Bereits im September wurde mit Intercage ein anderer kalifornischer Provider vom Netz genommen, weil er mit Spam-Aktivitäten in Verbindung gebracht werden konnte. Und erst gestern hat die ICANN bekannt gegeben, dass EstDomains, ein Domain-Registrar, der als sicherer Hafen für Cyberkriminelle galt, mit 24. November definitiv die Akkreditierung als Registrar verliert.

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