Kimsuky greift Südkorea an

Über Cyberangriffe auf Südkorea wurde auf golem.de berichtet. Diese hat das Sicherheitsunternehmen Kaspersky untersucht. Wahrscheinlich soll der Urheber des Kimsuky benannten Trojaners in Nordkorea sitzen. Wer allerdings genau hinter dem Angriffe steckt soll unbekannt sein.
Mit Spearfishing-Angriffen sei bereits im Frühjahr 2013 ein Trojaner in südkoreanischen Behörden und großen Unternehmen verbreitet worden, der in erster Linie der Spionage dienen solle, so Kaspersky in seiner Analyse. Von den Angriffen betroffen sind demnach unter anderem die Denkfabrik Sejong Institute, das Korea Institute For Defense Analyses (KIDA), Südkoreas Ministerium für die Vereinigung beider Länder, der Firmensitz der Reederei Hyundai und die unabhängigen Unterstützer für die Vereinigung Koreas. Der modular aufgebaute Trojaner enthalte einen Keylogger, ein Tool für das Auslesen von Verzeichnissen sowie ein Remote-Access-Werkzeug, das eine modifizierte Version von Teamviewer sei, sagten die Experten bei Kaspersky. Das Modul werde dazu verwendet, Dateien von Opferrechnern herunterzuladen. Bisher gebe es aber keine Hinweise darauf, dass sich die Angreifer Zugang zu Firmennetzen der Ziele verschaffen wollten, was aber nicht auszuschließen sei. Das Sicherheitsunternehmen soll die Betroffenen von ihren Beobachtungen sofort in Kenntnis gesetzt haben. Die beiden E-Mail-Adressen, an die die im Trojaner enthaltenen Bots ihre Statusmeldungen und die Systeminformationen der infizierten Rechner verschicken, sind bei Hotmail registriert, und zwar unter den Namen "kimsukyang" und "Kim asdfa". Das sei zwar noch kein eindeutiger Hinweis auf Nordkorea, allerdings seien die IP-Adressen derjenigen, die die Konten abrufen, bei den Providern Jilin Province Network und Liaoning Province Network registriert. Beide agieren in den chinesischen Provinzen, die an Nordkorea grenzen und auch Teile des abgeschotteten Landes bedienen sollen. Nordkorea hat Anfang 2009 eine eigene Cyberwar-Truppe aufgestellt. Der gehörten inzwischen rund 3.000 gut trainierte Hacker an, die direkt Staats- und Parteichef Kim Jong-un unterstünden, sagte dieser Tage ein südkoreanischer Informatiker der Tageszeitung Korea Herald. Die Fähigkeiten der Truppe seien mittlerweile so ausgereift, dass nur noch die Cyberkrieger aus Russland und den USA besser seien. Dem widerspräche allerdings die laienhafte Umsetzung des Trojaners, so die Kaspersky Experten. Sie vermuten eher eine kleine Randgruppe aus Nordkorea im Hintergrund. Kasperskys Antivirensoftware erkennt den Trojaner unter dem Namen Trojan.Win32.Kimsuky. Die modifizierte Teamviewer-Software wurde dem Namen Trojan.Win32.Patched.ps zugeordnet.

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