iPhone-Verschlüsselung nutzlos

"Nutzlos", lautet das nüchterne Urteil des Software-Entwicklers Jonathan Zdziarski zur Verschlüsselungssoftware, die im iPhone 3GS zum Einsatz kommt, um private Daten zu schützen. In maximal 45 Minuten ließen sich sämtliche Daten übertragen und entschlüsseln, behauptet Zdziarski.

"Ich glaube, kein Entwickler hat jemals zuvor eine so schlecht implementierte Verschlüsselung gesehen", sagt er. Um den Speicherinhalt eines iPhones zu entwenden, verwenden Hacker populäre Jailbreaking-Tools wie "Red Sn0w". Damit wird ein SSH-Client installiert, über den der Inhalt des iPhones auf einen Computer übertragen wird. Dabei wird er automatisch entschlüsselt, das Erraten eines Passworts oder eine Brute-Force-Attacke erübrigen sich somit.

Zwar bietet Apple einen Service an, mit dem Kunden sämtliche Daten eines gestohlenen iPhones per Signal löschen können, halbwegs intelligente Datendiebe müssen vor dem Datendiebstahl allerdings lediglich die SIM-Karte entfernen, um zu verhindern, dass das Löschsignal das iPhone überhaupt erreicht.

Ärgerlich für Apple: Gerade die mit dem iPhone 3GS eingeführte Verschlüsselung sollte das iPhone attraktiv für Geschäftskunden machen. Derzeit brummt das Geschäft in diesem Sektor: Zwanzig Prozent der Fortune-100-Unternehmen hätten je 10.000 oder mehr iPhones bestellt, zahlreiche andere Unternehmen und Regierungsorganisationen je rund 25.000 Stück und auch für die Verwendung in 300 höheren Bildungseinrichtungen wurde das Apple-Telefon freigegeben, heißt es.

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