Hacker können Schiffsortung manipulieren
Dabei könnte es möglich sein, dass ein so gefälschtes Hindernis bei Schiffen in der Nähe den Kollisionsalarm auslöst. Der AIS-Standard gilt seit dem Jahr 2000, er wurde von der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) als verbindlich deklariert und wird in Navigationsgeräten auf vielen Schiffen genutzt. Das System funktioniert so: Schiffe senden per Funk kontinuierlich Position, Kurs, Geschwindigkeit und Details zum Schiff. Solche AIS-Sender sind auf vielen größeren Schiffen vorgeschrieben. Die Signale empfangen die AIS-Geräte an Bord von Schiffen in Funkreichweite. Aus den empfangenen Positionsangaben können so Umgebungskarten mit einem Überblick aller AIS-Signale im Umkreis erstellt werden. Auch viele Kollisionswarnsysteme nutzen die AIS-Informationen. An Land zeichnen Basisstationen die Funksignale auf, diese Informationen werden auf Servern zu globalen Lagebildern zusammengefasst. Verschiedene Firmen verkaufen Zugänge zum AIS-Datenstrom. Es gibt aber auch kostenlose Angebote wie Marinetraffic.com, hier fangen Freiwillige die Funksignale ein und leiten die Daten weiter. Den Forschern von Trendmicro gelang es die AIS – Signale mit zwei Verfahren zu fälschen. Ihre Erkenntnisse haben sie vor Veröffentlichung den für den AIS-Standard verantwortliche Gremien vorgelegt, die bislang aber nicht reagierten.