Hacker können Schiffsortung manipulieren

Experten des japanischen Sicherheitsunternehmen Trendmicro ist es gelungen, das weltweit genutzte System zur Identifizierung und Ortung von Schiffen, AIS, zu hacken. Es wurden Sicherheitslücken entdeckt, die sich ausnutzen lassen, um gefälschte Positionsangaben in das AIS-System einzuspeisen, berichtete spiegel.de.
Dabei könnte es möglich sein, dass ein so gefälschtes Hindernis bei Schiffen in der Nähe den Kollisionsalarm auslöst. Der AIS-Standard gilt seit dem Jahr 2000, er wurde von der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) als verbindlich deklariert und wird in Navigationsgeräten auf vielen Schiffen genutzt. Das System funktioniert so: Schiffe senden per Funk kontinuierlich Position, Kurs, Geschwindigkeit und Details zum Schiff. Solche AIS-Sender sind auf vielen größeren Schiffen vorgeschrieben. Die Signale empfangen die AIS-Geräte an Bord von Schiffen in Funkreichweite. Aus den empfangenen Positionsangaben können so Umgebungskarten mit einem Überblick aller AIS-Signale im Umkreis erstellt werden. Auch viele Kollisionswarnsysteme nutzen die AIS-Informationen. An Land zeichnen Basisstationen die Funksignale auf, diese Informationen werden auf Servern zu globalen Lagebildern zusammengefasst. Verschiedene Firmen verkaufen Zugänge zum AIS-Datenstrom. Es gibt aber auch kostenlose Angebote wie Marinetraffic.com, hier fangen Freiwillige die Funksignale ein und leiten die Daten weiter. Den Forschern von Trendmicro gelang es die AIS – Signale mit zwei Verfahren zu fälschen. Ihre Erkenntnisse haben sie vor Veröffentlichung den für den AIS-Standard verantwortliche Gremien vorgelegt, die bislang aber nicht reagierten.

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