Goldfarming: Warum Online-Gamer gute Opfer sind

Auf eine in der Öffentlichkeit stark unterschätzte Industrie macht heute Sunbelt in einer aktuellen Mitteilung aufmerksam: "Goldfarming" - Gemeint ist damit die sich ausbreitende Praxis, in Online-Spielen virtuelle Güter zu produzieren und diese dann gegen echtes Geld anderen Spielern zu verkaufen.

Der von Sunbelt zitierte Wissenschaftler Richard Heeks schätzt, dass weltweit 60,000 bis 100,000 kleine Unternehmen mit Goldfarming beschäftigt sind und dabei zwischen 200 Millionen und drei Milliarden US-Dollar jährlich erwirtschaften. In China soll ein talentierter Online-Spieler bei einem Goldfarming-Unternehmen genau so viel verdienen wie ein Fabrikarbeiter, heißt es weiter.

Während diese Unternehmen "Goldfarming" um seiner selbst willen betreiben, erledigen Millionen von Online-Spielern diese Aufgabe nebenbei, sie produzieren oder erbeuten virtuelle Güter, während sie dem Spiel nachgehen. Und werden deshalb zunehmend zur Zielscheibe von Cyberkriminellen. Immer mehr Trojaner - aber auch klassische Phishing-Attacken via E-Mail und gefälschter Log-In-Website - haben es auf die Zugangsdaten zu Online-Spielen abgesehen. Gelingt das, verliert der Spieler in der Regel sämtliche übertragbaren virtuellen Güter, also zum Waffen, magische Tränke oder Spiel-Gold. Die Dunkelziffer dürfte im Vergleich zum Plündern von Girokonten wesentlich höher liegen, da wohl die wenigsten Online-Gamer den Diebstahl zur Anzeige bringen dürften.

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