Bereits wesentlich tückischer – und mit einer teilweisen Beschädigung von Daten verbunden – war das Vorgehen von PGPCODER.A, der Benutzerdateien auf der Festplatte seines Opfers verschlüsselte und den Schlüssel nur gegen einen Transfer von 200 US-Dollar via E-Gold bereitstellen wollte. Kaspersky konnte jedoch bereits kurz nach dem Erscheinen des Trojaners eine Decodier-Routine entwickeln. Ob und wie viele Anwender aus Angst um ihre Daten zahlten, ist nicht bekannt.
Seitenbetreiber, die auf ihren Internetseiten Werbung aus dem Netzwerk von Google Adsense einblendeten, waren ebenfalls vor einigen Monaten Opfer von Erpressungsversuchen. Die Webmaster erhielten eine E-Mail, in der ihnen ein „Service“ angeboten wurde, der das regelmäßige Klicken auf Google-Anzeigen einschloss, falls der Seitenbetreiber bereit sei, die daraus resultierenden Einnahmen mit dem Verfasser der Nachricht zu teilen. Anderenfalls, so ließ der Verfasser durchblicken, würde man die Klickrate so weit steigern, dass Google von einem Klickbetrug ausgehen müsse und den Webmaster von der Teilnahme ausschließen würde.
Onlineshop-Betreiber werden zudem immer häufiger Opfer von Erpressern, die drohen, deren Seiten mittels eines dDoS-Angriffes lahmzulegen. Die Erpresser verfügen häufig über Bot-Netze, unfreiwillige Zusammenschlüsse mit Malware infizierter Rechner, mit deren Hilfe sie diese Drohung wahr machen können.