Banken gehen gegen Aktien-Spam vor

Mit einer eigenen Analyse-Software wollen die Banken jetzt den berüchtigten Pump-and-Dump-Aktionen einen technischen Riegel vorschieben. Insbesondere Hacks von Aktiendepots sollen dabei frühzeitig auffallen.

Wichtigstes Charakteristikum einer Pump-and-Dump-Aktion ist eine Flut von E-Mails, in der eine eigentlich nahezu wertlose Aktie in den Himmel gelobt wird. Den Anlegern werden nicht selten Gewinne von mehreren hundert Prozent in wenigen Tagen versprochen, und nicht selten finden sich auch genügend Leichtgläubige, die mit eiligen Kauf-Aktionen tatsächlich zunächst für einen raschen Anstieg des Börsenwertes sorgen.

Hat der Preis jedoch ein bestimmtes Niveau erreicht, verkauft der Urheber der Spam-Aktion, der sich zuvor mit den Billig-Aktien eingedeckt hat, seine Anteile. Während er damit in der Regel satte Gewinne einstreicht, bricht für alle anderen Anleger der Börsenwert in sich zusammen, nicht selten verliert ein großer Teil der Anleger erhebliche Summen.

Der US-Sicherheitsspezialist VeriSign hat nun den ersten sogenannten "Pump&Dump-Service" im Rahmen seiner Betrugsabwehr ins Leben gerufen. Die geplante Software soll auf Basis umfassender Finanzmarkt-, Bank- und Kundendaten bereits bei der Ordereingabe erkennen, ob es sich um eine aktuelle "Pump-Aktion" mit einem der unzähligen Nebenwerte handelt. So soll künftig in Echtzeit nachgeprüft werden, ob vor der Ordererteilung ungewöhnlich viele Transaktionen stattfanden und ob weitere Kunden der Bank gerade überraschend das obskure Papier erwerben wollen.

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