Aufbau einer „Cyber-Reserve“
Es sind Experten aus der freien Wirtschaft, die für die Cyber-Kriegsführung bereit stehen sollen. Die Bundeswehr werde "gezielt eine hoch qualifizierte und schlagkräftige 'Cyber-Reserve'" aufbauen, heißt es im Entwurf eines Konzepts für eine solche Einheit. Dabei wolle man "auch auf ungediente Freiwillige und Seiteneinsteiger" zurückgreifen, steht es in dem internen Dokument aus dem Verteidigungsministerium, auf das sich die sueddeutsche.de und n-tv.de berufen.
Trotz der Aufstellung eines eigenen Cyber-Organisationsbereichs durch Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen sieht man die zukünftige Cyber-Kriegsführung durch zwei Hauptprobleme gefährdet. Zum einen ist die personelle Stärke auf Dauer unzureichend, zum anderen arbeiten gute Spezialisten in Unternehmen, die deutlich höhere Gehälter zahlen. Diese misslichen Umstände sollen nun durch Kooperation mit den Unternehmen ausgeglichen werden.
„Cyber-Reserve“ rekrutiert sich aus vier Zielgruppen
Bei diesen Zielgruppen geht es um:
- "Exzellenzen" sowie "Top-Führungskräfte", die für einzelne Projekte oder "spezifische Beratungsleistungen" gewonnen werden sollen.
- Ausscheidende Soldaten mit IT-Kenntnissen, die an die Truppe gebunden werden.
- Seiteneinsteiger
- "Freiwillige, die sich außerhalb der Reserve engagieren wollen". Hierzu zählten "auch Freiwillige mit herausragenden (Programmier-)Fähigkeiten, Studierende, Angehörige von Nicht-Regierungsorganisationen, Vereinen oder Verbänden, sonstige Talente oder Freiberufler".
Fazit
Die Süddeutsche Zeitung kommt zu dem Ergebnis, dass vieles an dem Konzept vage bleibt. So werde nicht darauf eingegangen, wie im Fall eines schweren Cyberangriffs die Spezialisten zusammengezogen werden sollen. Unklar sei demnach auch die genaue Abgrenzung zu einer "Cyberwehr", die das Bundesinnenministerium und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik aufbauen wollen.
Weiterführende Links:
Von der Leyen bildet Cyber-Truppe gegen Angriffe aus dem Internet
sueddeutsche.de:Hacker der Reserve