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Achtung CCleaner-Tool nicht clean!

Es wurde kürzlich mit Malware infiziert, das beliebte Systemreinigungs-Tool CCleaner, wie der Hersteller Piriform angab. Die mit Malware infizierte Variante soll im August in den Verteiler geraten sein. Piriform und dem Mutterkonzern Avast gelang es zwischenzeitlich, die integrierte Schadsoftware zu entfernen.

Gefährliche Schadsoftware eingebaut

Wie winfuture.de unter Berufung auf Piriform berichtete, wurden in der zweiten Augusthälfte zwei Versionen von CCleaner veröffentlicht, in denen ohne Wissen der Entwickler gefährliche Schadsoftware enthalten war. Konkret betroffen war die 32-Bit-Version von CCLeaner 5.33.6162 und CCleaner Cloud 1.07.3191, die jeweils am 15. beziehungsweise 24. August 2017 erstmals an die Nutzer ausgeliefert wurden.

Es soll sich bei den infizierten Versionen um bis zu drei Prozent der rund 130 Millionen Nutzer von CCleaner gehandelt haben, so der Hersteller. Das betrifft theoretisch bis zu 3,9 Millionen Anwender, die die Malware-haltigen Ausgaben der Software installiert haben. Piriform geht allerdings davon aus, dass keiner der Anwender durch die Malware-Infektion tatsächlich Probleme hatte.

Piriform rät allen Nutzern älterer Ausgaben von CCleaner dringend zur Installation von Version 5.34, die ausdrücklich als Malware-frei gilt.

Avast entdeckte Malware

Avast selbst entdeckte den Malwarebefall. Dabei wurde deutlich, dass die Schadsoftware in der lage war, bestimmte nicht nutzerbezogene Informationen zum jeweiligen PC-System an einen Server in den USA zu übertragen. Die Daten umfassten:

  • Rechner-Name
  • IP-Adresse
  • Liste der installierten Software
  • Liste der Netzwerk-Adapter

Gemeinsam mit den US-Behörden konnte Piriform den amerikanischen Webserver am 15. September vom Netz nehmen lassen. Daneben wurden weitere Maßnahmen getroffen wie:

  • die Deaktivierung von Downloads der betroffenen Versionen
  • eine Benachrichtigung der Nutzer mit Hinweis auf Update einer Malware-freien Ausgabe

Avast-Nutzer bekamen ein automatisches Update

Tatsächlich Malware nachzuladen soll den Angreifern trotz ihrer ausgeklügelten Technik nicht gelungen sein. Über eine Veränderung an der CCleaner.exe wurde eine „zweistufige Backdoor“ eingebaut. Damit war die Ausführung von Code aus dem Internet möglich. Der Downloader, der dann nachgeladen wurde, sollte Malware nachladen.

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