Business Security, Verschlüsselung & Datensicherheit

Digitaler Autoklau

Insebsondere bei Neuwagen wird es auf Dauer kritisch: Fahrzeuge sind immer mehr vernetzt und bieten damit Raum für Angriffe

Bis 2025 könnte jeder Neuwagen mit dem Internet verbunden sein sagen Experten voraus. Das hat viele Vorteile, was Kommunikation mit anderen Fahrzeugen, Ampelsystemen oder Notrufsystemen betrifft. Doch je mehr Digitalisierung in die Fahrzeuge einzieht, umso anfälliger wird jedes einzelne für Hackerangriffe und Diebstahl.

Ein 100.000 Euro teures Auto innerhalb weniger Sekunden stehlen – wie geht das? Ganz einfach, wenn man im Darknet unterwegs ist und weiß, wie man dort an die dafür notwendige Technik kommt, die nur einen Bruchteil kostet. Die kommt Dieben dann zugute, die mittels einer Relay-Attacke problemlos schlüssellose Türsysteme knacken. Kleine Geräte empfangen Signale von Autoschlüsseln, die auch bis zu hundert Meter entfernt sein können. Die Hacker arbeiten meist zu zweit, einer von ihnen hält sich nahe des Kfz auf, ein anderer scannt mit einer Gegenstelle beispielsweise ein Haus nach dem Schlüssel ab. Ist das Signal empfangen worden, wird es an die Box weitergeleitet, mit der das Auto geöffnet wird. Nach einer Analyse von über 300 Fahrzeugen verschiedener Hersteller und Modelle, die lediglich eines gemeinsam hatten: Keyless-Systeme, konnten die meisten Fahrzeuge mit der Relay-Methode geöffnet und weggefahren werden.

Angriffe über die Cloud

Bis 2025 dürfte jeder Neuwagen über einen Internetzugang verfügen und damit voll vernetzt sein. Das bedeutet aber auch, dass Autos nicht nur miteinander kommunizieren, sondern auch mit ihrer Umgebung. Funktionen werden zunehmend in die Cloud ausgelagert, was wiederum eine erhöhte Angriffsfläche für bietet. Begonnen beim Notrufsystem E-Call, das über Verbindungen zum Netz und zu Cloudrechnern aufbaut. Zudem ist die gesamte Verkehrsinfrastruktur angriffsgefährdet, wie folgendes Beispiel zeigt:

Eine Gruppe israelischer Sicherheitsforscher entwickelte einen Angriff, um mit gefälschten Verkehrszeichen Fahrzeugsensoren auszutricksen, wie sie zum Beispiel bei Fahrassistenzsystemen eingesetzt werden. Eine Drohne projiziert dazu das Bild eines Verkehrszeichens an eine Wand, das von den Kameras des Assistenzsystems wahrgenommen und interpretiert wird. Die Wissenschaftler konnten auf diese Weise das Fahrzeug dazu bringen, falsche Geschwindigkeitsbegrenzungen zu akzeptieren, wie sie in einem Video eindrucksvoll zeigen. In ihrem Untersuchungsbericht beschreiben sie zugleich Möglichkeiten zur Behebung dieser Probleme, beispielsweise durch QR-Codes auf Verkehrszeichen (Quelle: it-sa Newsroom)

 

Weiteres Problem bei der vermehrten Erfassung personenbezogener Daten ist der Datenschutz. Vernetzte Fahrzeuge sammeln laut Unternehmensberatung McKinseyberatung McKinsey Daten zum Fahrverhalten, Gewicht oder Anzahl der Kinder. Auch hier warnen Datenschützer Fahrer und Fahrzeugbesitzer genau zu hinterfragen, wer Eigentumsanspruch auf diese Werte hat.

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