Facebook sieht es als Experiment in einer frühen Phase, obwohl das Unternehmen über WhatsApp bereits viel Erfahrung mit verschlüsselter Kommunikation habe und grundsätzlich die Verschlüsselung ausweiten wolle. Zumindest für den Messenger will Facebook sich aber erst mit anderen Interessensgruppen austauschen, erklärte Jay Sullivan auf dem WebSummit in Lissabon.
Strafverfolger nicht glücklich
Strafverfolger sorgen sich jedoch, dass erweiterte Verschlüsselung die Fähigkeiten zur Verbrechensbekämpfung miniert. Aktuell liefere der Messenger deutlich mehr Beweismaterial als WhatsApp, etwa in Fällen von Kindesmissbrauch. Die Behörden würden daher grundsätzlichen gerne weiter Zugriff auf die Nachrichteninhalte behalten. Das Problem sei, dass es keine technische Lösung gebe, die so einen Zugriff erlauben könnte und nicht anfällig für Missbrauch wäre, erläuterte Sullivan. Ein Ausweg ist die Funktion, dass Nutzer Nachrichten an Facebook melden können. Würde so eine Nachricht an Facebook gemeldet, könnte sie dem Konzern im Klartext zur Bewertung vorgelegt werden.
Austausch zwischen Facebook und Behörden
Parallel dazu kann die Analyse von Metadaten und Verhaltensmustern ausgebaut werden, um illegale Kommunikation auch ohne Kenntnis des Inhalts einschränken zu können. Bei dieser Vorgehensweise würden etwa aus der Geschwindigkeit, mit der Gruppen neue Mitglieder aufnehmen oder der Breite, mit der Nachrichten weitergeleitet werden, Rückschlüsse auf die wahrscheinliche Art des Inhalts gezogen werden.
Facebook will sich jetzt mit Behörden austauschen, bevor die Verschlüsselung des Messengers auf Audiomaterial, Videos oder Gruppenchats ausgeweitet werde. Dabei gebe es zwar technische Hindernisse, aber die seien das kleinere Problem. Laut Sullivan werde sich dieser Austausch wahrscheinlich noch über ein paar Jahre hinziehen.
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