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Neue Gefahr durch spurlose Infektionen ohne Trojaner - Carbanak Hacker werden verdächtigt

Sicherheitsexperten von Kaspersky Lab warnen vor einer völlig neue Art von Infektion ohne Datennachweis, die den Schutz vor Malware und Trojanern völlig ins Leere laufen lassen. Windows-Rechner oder Netzwerke von 140 Organisationen sollen weltweit schon betroffen sein. Hinter dieser neuen Masche sollen die Hacker-Gruppen GCMAN und Carbanak stehen. Dies berichten der Blog securelist.com sowie heise.de.

Sicherheitsexperten einer Bank fielen auf, dass im Netzwerk etwas nicht stimmt — ohne dass über Security Software Nachweise von Malware oder Trojanern zu finden waren. Kaspersky Lab wurde beauftragt, dieser unidentifizierbaren Infektion auf den Grund zu gehen. Kaspersky fand auf mehreren Windows-Rechnern „dateilose Infektionen“.

Laut heise.de fielen — technisch gesehen— Meterpreter-Payloads im RAM auf, die einen Metasploit-Exploit platzierten. Der Payload startete demzufolge eine Powershell, die über WinAPI-Aufrufe Speicher beanspruchte und diesen mit Tools wie Meterpreter und Mimikatz fütterte. Nicht zuletzt sollten die Cyberkriminellen auch Admin-Tools verwendet haben.

Banken, Telekom und Regierungsorganisationen Ziel der Cyberangriffe

So ganz neu ist die Windows-Registry-Angriffstechnik nicht — bereits 2014 hatte ein Virenforscher namens Kafein über Windows Powershell Techniken berichtet. Damals zielten dateilose Infektionen noch wahllos auf Privatanwender und Professionals — nun sind Firmennetze das bevorzugte Ziel. Laut Kaspersky sollen bereits 100 Firmen in 40 Ländern von Powershell-Angriffen in der Registry betroffen sein. Die Grafik unten illustriert die Verbreitung, auch nach Branchen. Im Securelist-Blog zeigt Kaspersky auf, wie Unternehmen prüfen können, ob ihre Netzwerke und Windows-Rechner von einer dateilosen Infektion betroffen sind.

 

Kaspersky unterstellt den Hacker-Gruppen GCMAN und Carbanak, Urheber der Attacken gewesen zu sein. Keine unbekannte Hackergruppe: Trojaner-Info berichtete darüber, dass Carbanak Anfang 2016 eine Milliarde Dollar von Banken erpresst hatte. Der Clou: Die russische Gruppe soll die Arbeitsmethoden der Banker imitiert haben.

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