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Anklage gegen 22-jährigen Vertreiber von Hackertools

Anklage gegen 22-jährigen Vertreiber von Hackertools
Generalstaatsanwaltschaft Koblenz ermittelte zu Vertrieb von Hackertools

Es sind international agierende Hacker, gegen die die Landeszentralstelle Cybercrime (LZC) der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz  seit Monaten umfangreiche Ermittlungen durchführt. Im Focus stehen Hacker, die für andere Internetkriminelle sogenannte Hackertools bereitstellten.

Bundesweit abgestimmte Einsatzmaßnahme

Wie input-aktuell.de dazu berichtete gehörten zu den angebotenen Dienstleistungen unter anderem eine spezielle Software, die der Tarnung fremder Schadsoftware wie Viren oder Trojaner diente, um diese für Antivirenprogramme unsichtbar zu machen. Die Einsatzpalette der Schadsoftware reichte vom Ausspionieren von Daten - insbesondere Passwörter und Bankdaten- über die Begehung von Betrugsdelikten bis hin zu Erpressungen. Dem Zugriff auf private und sensible Daten einer Vielzahl ahnungsloser Bürgerinnen und Bürgern war hierdurch Tür und Tor geöffnet.

In einer bundesweit abgestimmten Einsatzmaßnahme waren am 05.04.2016 zeitgleich ein zwischenzeitlich gegen Auflagen außer Vollzug gesetzter Haftbefehl gegen den 22-Jährigen Hauptbeschuldigten aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz vollstreckt worden. Zeitgleich wurden bei 170 Tatverdächtigen 175 Wohnungen und Firmenräume in allen 16 Bundesländer durchsucht. Parallel hierzu erfolgten weitere Durchsuchungen und Datensicherungen im Ausland, unter anderem in den Niederlanden, Frankreich und Kanada.

Anklage gegen Hauptbeschuldigten

Die Landeszentralstelle Cybercrime hat nach Auswertung des umfangreichen gesicherten Datenmaterials nunmehr gegen den 22 Jahre alten Hauptbeschuldigten Anklage zum Jugendschöffengericht Bad Neuenahr-Ahrweiler erhoben.
Die Anklageschrift legt ihm in insgesamt mehr als 7000 Fällen das Vorbereiten des Ausspähens und Abfangens von Daten, Computersabotage sowie Computerbetrug zur Last.

Die Anklage geht davon aus, dass er davon in mehr als 4000 Fällen ein von ihm programmiertes Softwaretool zum Verschlüsseln von Trojanern, Viren und anderer Schadsoftware an einen weltweiten Kundenstamm veräußerte. In über 2000 Fällen soll er seinen Kunden ermöglicht haben, entgeltlich über einen von ihm entwickelten Scanner deren Schadsoftware auf Erkennbarkeit durch die gängigen Antivirenprogramme der Softwareindustrie zu prüfen.
Außerdem wird ihm vorgeworfen in etwa 100 Fällen eine eigene Schadware veräußert zu haben, die zur Durchführung von sogenannten DDoS Angriffen bestimmt und in der Lage ist, beliebige Webseiten lahmzulegen.

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