Sexy View: Fortinet befürchtet erstes Handy-Botnetz

Der Sicherheitsdienstleister Fortinet befürchtet, ein kürzlich entdeckter Handy-Trojaner namens "Sexy View", auch als Yxes.A-Wurm bekannt, könnte zu einem ersten primitiven Botnetz aus Mobiltelefonen führen.

Sexy View verbreitet sich über eine SMS, die von dem Schädling automatisch an alle Kontakte im Telefonbuch des Handys geschickt wird. Die Textnachrichten enthalten einen Link, über den die Schadsoftware auf das Smartphone geladen werden kann. Das Programm nutzt laut Fortinet ein gültiges Sicherheitszertifikat, um den Besitzer des Handys zur Installation des Programms zu bewegen. Nach Ansicht der Experten kann Sexy View als Vorstufe für ein mobiles Botnetz gesehen werden. Da der Wurm von einem Server nachgeladen wird, seien die Programmierer in der Lage, ihn jederzeit zu adaptieren.

Bei G Data hält man die Furcht vor einem Handy-Botnetz allerdings vorläufig für übertrieben. "Wir sehen aktuell keine Bedrohung durch Handyviren, denn es gibt noch keine Vermarktungskonzepte für diese Schädlinge. Damit lässt sich derzeit kein Geld verdienen", meint Sprecher Torsten Urbanski. Im vergangenen Jahr verbuchten die G Data Labs einen 570-prozentigen Anstieg bei Computerviren, während die Zahl der Schädlinge für Mobiltelefone relativ stabil geblieben ist. Daran sei zu erkennen, dass es hier einfach noch keinen Markt gibt, in den Cyberkriminelle investieren würden, erläutert Urbanski. Er räumt allerdings ein, dass Mobiltelefone mit der zunehmenden Verbreitung von Smartphones künftig auch für Hacker zunehmend interessant werden.

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