Yahoo fordert strengere Internet-Gesetze

Eine genauere Definition von Recht und Unrecht im Internet fordert der bekannte Internet-Dienstleister Yahoo. Mit seinem Beitrag, selbst restriktivsten Gesetzen in China Geltung zu verschaffen, hat es Yahoo zu zweifelhaftem Ansehen gebracht.

Im vergangenen Jahr geriet Yahoo in die Kritik, weil der Dienstleister den chinesischen Behörden Informationen lieferte, die zur Verhaftung von zwei Internet-Nutzern führten. Deren "Verbrechen" war nicht etwas Phishing-Betrug oder die Verbreitung von Kinderpornografie, sondern die Weitergabe von "Staatsgeheimnissen" - einer Warnung der Partei an chinesische Journalisten vor dem 15. Jahrestag des Massakers am Platz des Himmlischen Friedens.

Einer der beiden Journalisten wurde inzwischen zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.

"Wir finden die Verhaftungen in China schrecklich. Wir sind aber davon überzeugt, dass es besser ist in China aktiv zu sein und mit den Behörden zu kooperieren, als keinen Zugang zum Markt zu haben", rechtfertigt Robert Pembrooke, Chef von Yahoo Europa, sein Unternehmen.

Die Forderung nach strengeren Gesetzen zielt natürlich nicht gerade auf China: Ein Problem sei der Mangel an internationalen Regulativen, meint Pembrooke. "Eine globale Gesetzgebung ist nicht realistisch, aber wir brauchen eine gewisse Konsistenz". Als Bespiel nennt der Yahoo-Manager die Definition von Kindesmissbrauch, die in den USA anders als in Großbritannien ist.

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