Social Engineering weiter erfolgreichste Verbreitungstaktik

Der Mensch ist nach wie vor Risikofaktor Nummer Eins, wenn es um die Aktivierung und Verbreitung von Computerviren geht. Das zeigt der Jahresrückblick von Panda Software.

Seitdem die E-Mail als Kommunikationsmittel einigermaßen weite Verbreitung erreicht hat, nutzen Virenprogrammierer dieses Medium, um ihre Schädlinge zu verbreiten. Dass nicht jeder lieb ist, der "I love you" sagt, hätte sich eigentlich seit dem Frühjahr 2000 herumsprechen sollen, als der gleichnamige Wurm die ersten Milliardenschäden anrichtete.

Doch bis ins Jahr 2005 nutzen die Virenprogrammierer die menschliche Leichtgläubigkeit höchst erfolgreich, um ihre Schädlinge zu verteilen. So tauchen im Jahresrückblick von Panda Software unter anderem die Würmer Mydoom.AK und Assiral.A auf, die mit Valentins- und anderen Liebesgrüßen in die Fußstapfen des Loveletter-Virus treten - und dabei traurig großen Erfolg haben.

Aber nicht nur das Bedürfnis nach Liebe wurde im vergangenen Jahr von Malware-Programmierern ausgenutzt. Sober.V lockte mit angeblichen kostenlosen Eintrittskarten für das Finale der Fußball-WM im kommenden Jahr, Downloader.EJD gab sich als Microsoft-Patch aus, und Zar.A sowie Downloader.ENC nutzten die Hilfsbereitschaft mit gefälschten Spendenaufrufen für die Tsunami-Opfer und die vom Hurrikan Katrina geschädigten.

Neben dem ungebrochenen Trend zum Social Engineering macht der Jahresrückblick eine weitere Tendenz deutlich: Schädlinge löschen nicht mehr einfach nur Dateien oder machen Betriebssysteme unbrauchbar, sie werden verstärkt dazu eingesetzt, finanziell verwertbare Informationen zu stehlen. Augenscheinlich reiht sich die Szene der Virenprogrammierer inzwischen in die organisierte Kriminalität ein, während sie noch vor wenigen Jahren überwiegend aus Script-Kiddies bestand, die sich mit ihren Schädlingen lediglich in der Szene einen Namen machen wollten.

Zurück

Diesen Beitrag teilen
Weitere Meldungen zum Thema
oben