Spionage im Dienste der Werbung: 100.000 US-Surfer ausgeforscht

In den USA sollen Internetprovider das Surfverhalten von 100.000 Kunden bis ins Detail protokolliert und ausgewertet haben. Anlass war nicht etwa eine akute Terrorwarnung, sondern blanke Geldgier.

Wie die Washington Post berichtet, fand die Überwachung und Auswertung völlig ohne Zustimmung der Surfer statt. Zum Einsatz kam eine Werbekontroll-Software, die das komplette Online-Verhalten der Nutzer protokollierte. Über den Besuch von Websites hinaus wurden zum Beispiel auch die verfassten E-Mails oder einzelne Suchabfragen der Internet-Nutzer ausgewertet.

Die gesammelten Informationen dienen dazu, den einzelnen Nutzern speziell auf ihre Interessen zugeschnittene Werbung zukommen zu lassen. Inzwischen regt sich heftige Kritik an der Überwachungsaktion.

Zum Einsatz kam in den betroffenen Überwachungsfällen in den USA die Methode der so genannten "Deep Packet"-Inspektion. Dabei werden alle Vorgänge, die ein Nutzer online tätigt, in Datenpakete unterteilt und einzeln analysiert. Die Analyseergebnisse werden anschließend den jeweiligen Usern zugeordnet und ein entsprechendes Interessensprofil erstellt.

Bereits vor knapp einem Monat hatte ein erster Test eines ähnlichen Werbesoftwaresystems namens "Phorm" in Großbritannien für Aufregung gesorgt.

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