Verschlüsselung & Datensicherheit

Urteil gegen Blackshades – Verkäufer

Er heißt Alex Yücel, ein schwedischer Staatsbürger, der die Malware Blackshades geschäftsmäßig verbreitet haben soll. Nachdem er bereits 2013 in Moldawien festgenommen und an die USA ausgeliefert wurde, ist er nun zu 57 Monaten Haft und einer Geldstrafe in Höhe von 200.000 US-Dollar verurteilt worden.
Yücel wurde zur Last gelegt, dass er nicht nur eine Webseite eingerichtet, sondern auch Angestellte gehabt habe, die die geschäftsmäßige Verbreitung koordinierten.
Blackshades ist ein Trojaner, mit dem sich fremde Windows-Rechner fast uneingeschränkt kontrollieren lassen. Er schneidet Tastatureingaben mit oder steuert Webcams. Blackshades unterscheidet sich im Funktionsumfang aber deutlich von anderen Remote-Desktop-Werkzeugen (Remote Access Tools, RAT). Denn es enthält beispielsweise ein Modul, mit dem Ransomware auf Rechnern des Opfers installiert werden kann. Die Hersteller bewarben die Software explizit als Spionagewerkzeug.
Im Rahmen der Ermittlungen kam es im Mai 2014 zu einer spektakulären weltweiten Razzia, die etwa 100 Verhaftungen nach sich zog. In Deutschland wurden die Wohnungen von 111 Verdächtigen in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und im Saarland durchsucht und Hardware beschlagnahmt. Die internationale Aktion fand statt, nachdem das FBI eine Kundendatenbank des Herstellers der umstrittenen Software ergattert hatte. Weitere Verhaftungen wurden aus Frankreich, den Niederlanden und den USA gemeldet. Die Aktion richtete sich damals gegen viele Besitzer der Software.

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