Blick in die russische Spammer-Szene

Einen interessanten Blick hinter die Kulissen der Spam-Auftraggeber hat Kaspersky Lab getan. Dazu wurden Mitarbeiter von 500 Unternehmen befragt, deren Produkte am häufigsten in Spam-E-Mails beworben wurden.

Der Kaspersky-Mitarbeiter gab sich dabei als Mitarbeiter einer kleinen Firma aus, der plane, seine Produkte ebenfalls per Spam zu bewerben und sich zuvor ein wenig Rat von einem Kollegen holen wolle.

Interessant zu beobachten war, dass fast zwei Drittel der Befragten die Nutzung dieser Werbemethode, zum Teil heftig, leugneten. Nach Auffassung der Kaspersky-Experten zeugt dieses Verhalten davon, dass Firmen, die sich für Spam entschieden haben, ganz klar über die negative gesellschaftliche Einschätzung dieser Art von Werbung informiert sind.

Die Hälfte all derer, die letztlich zugaben, Spam zu versenden, nannten ein Budget zwischen 87 und 175 Euro pro Aussendung - ein Kleinstbetrag im Vergleich zu legaler, konventioneller Werbung.

Ein Drittel der Spam-Auftraggeber wählte den zielgruppen-unabhängigen Versand von Spam an über eine Million Empfänger. Dennoch scheinen die Befragten sich kaum über die Effektivität der Werbemaßnahme Gedanken zu machen - konkrete Angaben konnten die Gesprächspartner jedenfalls nicht machen.

Kaspersky schließt aus den Ergebnissen, dass den meist sehr kleinen Unternehmen, die Spam in Auftrag geben, der Reputationsverlust weitgehend gleichgültig ist. Spam werde aufgrund seiner geringen Kosten als Werbemaßnahme mitgenommen, ohne sich mit Effektivitätsüberlegungen aufzuhalten.

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