Streit um Kopierschutzsoftware: US-Bundesgerichtshof San Francisco entscheidet über RealDVD

Privatkopie im Fokus: Vor dem Bundesgerichtshof in San Francisco wird heute der Prozess um die von RealNetworks entwickelte Kopiersoftware RealDVD eröffnet, mit der es möglich ist, auch von CSS-geschützten DVDs eine Sicherheitskopie anzulegen.

Veröffentlicht werden hätte die Software bereits im vergangenen Oktober, die Motion Picture Association of America hatte jedoch per einstweiliger Verfügung einen Verkaufsstopp erwirkt. Das heute eröffnete Verfahren soll nun endgültig Klarheit über die Rechtmäßigkeit der Kopiersoftware bringen.

Aus Sicht der Hollywood-Studios stellt RealDVD eine ernsthafte Bedrohung für das ohnehin bereits angeschlagene DVD-Geschäft dar. "Mithilfe dieser Software können die Leute sich einen DVD-Film von Netflix, Blockbuster oder einer öffentlichen Bücherei holen, ihn kopieren, zurückbringen und so oft ansehen wie sie wollen, ohne ihn regulär bezahlen zu müssen", fasst Greg Goeckner, Executive Vice President und Leiter der Rechtsabteilung der MPAA gegenüber der New York Times die Kritik zusammen.

Weiter befürchten die Interessenvertreter der Filmindustrie, die mit der Software geschaffene Möglichkeit unterminiere das erst langsam ins Rollen kommende Download-Geschäft mit digitalen Videos.

Die rechtliche Einordnung der umstrittenen Software in Deutschland ist relativ eindeutig: Zwar gibt es nach wie vor das Recht auf eine Privatkopie, es ist aber verboten, dabei technische Schutzmaßnahmen zu umgehen, wie es RealDVD tut.

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